Stalker (39) nimmt Lehrerin als Geisel

Seine Liebe zu der 28 Jahre alten Lehrerin vom Feodor-Lynen-Gymnasium in Planegg blieb unerwidert. Vergangenen Juli nahm er die junge Frau aus Rache als Geisel. Jetzt steht Andreas D. vor Gericht.
von  Abendzeitung
Andreas D. im Landgericht München I: Er muss sich wegen Geiselnahme, Körperverletzung und Beleidigung verantworten.
Andreas D. im Landgericht München I: Er muss sich wegen Geiselnahme, Körperverletzung und Beleidigung verantworten. © Torsten Huber

MÜNCHEN - Seine Liebe zu der 28 Jahre alten Lehrerin vom Feodor-Lynen-Gymnasium in Planegg blieb unerwidert. Vergangenen Juli nahm er die junge Frau aus Rache als Geisel. Jetzt steht Andreas D. vor Gericht.

„Heilung durch Liebe, das wäre Dein Weg für uns beide gewesen, aber Du hast nicht gewollt“, das war eine von zirka 300 Mails die Stalker Andreas D. (39) an die attraktive Spanisch-Lehrerin Maria S. (28, Identität geändert) schickte. Aus Rache ging er am 23. Juli 2009, gegen 12.15 Uhr, im Feodor-Lynen-Gymnasium in Planegg mit einem Messer auf sie los, nahm sie als Geisel. Schüler und Lehrer waren in Panik - bis die Polizei den Angeklagten überwältigen konnte.

Jetzt muss sich 1-Euro-Jobber Andreas D. vor dem Landgericht München I verantworten. Die Vorwürfe: Geiselnahme, Körperverletzung und Beleidigung sowie Bedrohung. Die Öffentlichkeit wurde noch vor Anklageverlesung vom Verfahren ausgeschlossen. Dies sei ein Revisionsgrund erfuhr die AZ aus Justizkreisen.

Fest steht: Andreas D. erledigte ab September 2008 Büroarbeiten an der Schule. Maria S. war freundlich zu ihm. Man unterhielt sich gelegentlich. Am 13. Mai 2009 fand sie eine Bibel mit einem handgeschriebenen Brief von ihm in ihrem Lehrerfach. Inhalt: Er sei verliebt in sie und sie entspräche dem Bild einer „tüchtigen Frau aus der Bibel“.

Maria S. machte ihm deutlich, dass sie eine Beziehung habe und nichts von ihm wolle. Über E-Mails setzte Andreas D. seine Annäherungsversuche fort. Sie schrieb ihm einmal zurück. Sie wünsche keine Kontaktaufnahme. Michael D. ließ nicht locker. Die Lehrerin erstatte Anzeige.

Mit einem Messer (14, 7 cm Klingenlänge) bedrohte er die entsetzte Frau im Lehrerzimmer, riss ihr die Bluse auf. In ihrer Not sagte sie: „Ich mache alles, was Du willst!“ Sie schaffte es, dass Andreas D. sich beruhigte und hinsetzte. Die Polizei hatte bereits alles umstellt, als sie ihm in einem günstigen Augenblick das Messer aus der Hand reißen und wegschleudern konnte.

th

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