Stadtwerke nennen Zahlen: So teuer sind die E-Ladesäulen in München

München - Wie teuer ist der Bau und Betrieb der Elektro-Ladestationen der Stadtwerke München (SWM)? Das wollte Stadtrat Tobias Ruff (ÖDP) wissen.
Hintergrund für seine Anfrage im Stadtrat: Zunächst wollten die SWM für das Laden von E-Autos ab April des Jahres 55 Cent pro Kilowattstunde verlangen, doch der Betrag wurde auf Bitte von OB Dieter Reiter (SPD) auf 38 Cent reduziert. Ruff kritisiert: "Statt einer marktwirtschaftlichen Preisbildung gab es also eine politische Preisfestsetzung."
E-Autos: Wie viel Geld zahlt die Stadt an die SWM?
Die SWM gibt jetzt Einblicke in die Zahlen: Derzeit gibt es in der Stadt 350 Ladesäulen, heuer sind 200 weitere geplant. Aus ihrem Förderungsprogramm für E-Mobilität hat die Stadt bisher 16,16 Millionen Euro für Planung, Bau und Betrieb der Säulen zur Verfügung gestellt.
Da das Laden - durch Reiters Preisdrückung erst recht - nicht kostendeckend ist, geht künftig noch mehr Geld der Stadt an die SWM. Immerhin eine Million Euro bekommt die Stadt vom Bund zurück: für die Errichtung weiterer Ladesäulen. Ruff vermutet: "Das Ganze kann sich nur lohnen, wenn die Ladesäulen bald überrannt werden."
E-Autos in München: Nur 0,42 Prozent
Doch der gewünschte Ansturm bleibt bisher aus: Im März 2019 waren 3.633 E-Autos in München zugelassen, davon nur 1.112 auf Privatpersonen. Von 870.000 registrierten Autos in der Stadt machen E-Autos so bisher nur 0,42 Prozent aus.
Mit 200 weiteren Ladesäulen fällt bald eine Säule auf 6,6 E-Autos. Michael Mattar, Chef der Rathaus-FDP, findet, dass mehr Schnelllade-Stationen gebaut werden müssen. So hätten etwa Taxis keine Zeit, stundenlang Strom zu tanken.
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