Stadtwerke nennen Zahlen: So teuer sind die E-Ladesäulen in München

Hohe Zuschüsse für wenige Nutzer: Wenn die Zahl an E-Autos nicht steigt, droht der Stadt ein Verlustgeschäft.
von  Emily Engels
Derzeit gibt es in der Stadt 350 Ladesäulen, heuer sind 200 weitere geplant.
Derzeit gibt es in der Stadt 350 Ladesäulen, heuer sind 200 weitere geplant. © SWM

München - Wie teuer ist der Bau und Betrieb der Elektro-Ladestationen der Stadtwerke München (SWM)? Das wollte Stadtrat Tobias Ruff (ÖDP) wissen.

Hintergrund für seine Anfrage im Stadtrat: Zunächst wollten die SWM für das Laden von E-Autos ab April des Jahres 55 Cent pro Kilowattstunde verlangen, doch der Betrag wurde auf Bitte von OB Dieter Reiter (SPD) auf 38 Cent reduziert. Ruff kritisiert: "Statt einer marktwirtschaftlichen Preisbildung gab es also eine politische Preisfestsetzung."

E-Autos: Wie viel Geld zahlt die Stadt an die SWM?

Die SWM gibt jetzt Einblicke in die Zahlen: Derzeit gibt es in der Stadt 350 Ladesäulen, heuer sind 200 weitere geplant. Aus ihrem Förderungsprogramm für E-Mobilität hat die Stadt bisher 16,16 Millionen Euro für Planung, Bau und Betrieb der Säulen zur Verfügung gestellt.

Da das Laden - durch Reiters Preisdrückung erst recht - nicht kostendeckend ist, geht künftig noch mehr Geld der Stadt an die SWM. Immerhin eine Million Euro bekommt die Stadt vom Bund zurück: für die Errichtung weiterer Ladesäulen. Ruff vermutet: "Das Ganze kann sich nur lohnen, wenn die Ladesäulen bald überrannt werden."

E-Autos in München: Nur 0,42 Prozent

Doch der gewünschte Ansturm bleibt bisher aus: Im März 2019 waren 3.633 E-Autos in München zugelassen, davon nur 1.112 auf Privatpersonen. Von 870.000 registrierten Autos in der Stadt machen E-Autos so bisher nur 0,42 Prozent aus.

Mit 200 weiteren Ladesäulen fällt bald eine Säule auf 6,6 E-Autos. Michael Mattar, Chef der Rathaus-FDP, findet, dass mehr Schnelllade-Stationen gebaut werden müssen. So hätten etwa Taxis keine Zeit, stundenlang Strom zu tanken.

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