Zwischen Hendl und Döner

Der Verwaltungsangestellte Robert Oertel über ein Viertel mit vielen Gesichtern: Vom Bahnhof mit seinem bescheidenen Rotlichtmilieu bis zu den alten Villen am Bavariaring
Robert Oertel |
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Der Weg von Robert Oertel führt über den Bavariaring in die Innenstadt. In dem Viertel stehen prächtige Villen, es gibt noch viele alte Bäume.
Gregor Feindt 7 Der Weg von Robert Oertel führt über den Bavariaring in die Innenstadt. In dem Viertel stehen prächtige Villen, es gibt noch viele alte Bäume.
Wer von der Isarvorstadt in Richtung Ludwigsvorstadt blickt, kann sie kaum übersehen: Die evangelische Matthäuskirche neben dem Klinikviertel.
Gregor Feindt 7 Wer von der Isarvorstadt in Richtung Ludwigsvorstadt blickt, kann sie kaum übersehen: Die evangelische Matthäuskirche neben dem Klinikviertel.
Durch die Landwehrstraße drängeln sich die Autofahrer vorbei an kleinen Hotels und Geschäften. Wer weiter blickt, schaut Richtung Paulskirche.
Gregor Feindt 7 Durch die Landwehrstraße drängeln sich die Autofahrer vorbei an kleinen Hotels und Geschäften. Wer weiter blickt, schaut Richtung Paulskirche.
Rund um den Hauptbahnhof reihen sich die türkischen Supermärkte. Frisches Obst und Gemüse sind dort gar nicht teuer.
Gregor Feindt 7 Rund um den Hauptbahnhof reihen sich die türkischen Supermärkte. Frisches Obst und Gemüse sind dort gar nicht teuer.
Schrille Perücken und Dessous im Kostümgeschäft „Cinyburg“ – hier hat Robert Oertel sein Nikolauskostüm erstanden.
Gregor Feindt 7 Schrille Perücken und Dessous im Kostümgeschäft „Cinyburg“ – hier hat Robert Oertel sein Nikolauskostüm erstanden.
Praktisch: In der Ludwigsvorstadt finden Heißhungrige immer einen Happen zu essen. Von der Schinkensemmel bis zum Döner gibt es viel Nahrhaftes – so auch in der Goethestraße, wo der Kunde „Sultan“ ist.
Gregor Feindt 7 Praktisch: In der Ludwigsvorstadt finden Heißhungrige immer einen Happen zu essen. Von der Schinkensemmel bis zum Döner gibt es viel Nahrhaftes – so auch in der Goethestraße, wo der Kunde „Sultan“ ist.
Seinen Cappuccino trinkt der Bürgerreporter am liebsten im Mariandl, dem Cafe am Beethovenplatz. 
Ein nostalgisches Kaffeehaus mit Livemusik und Torten. Auch die Damen freut’s.
Gregor Feindt 7 Seinen Cappuccino trinkt der Bürgerreporter am liebsten im Mariandl, dem Cafe am Beethovenplatz. Ein nostalgisches Kaffeehaus mit Livemusik und Torten. Auch die Damen freut’s.

Der Verwaltungsangestellte Robert Oertel über ein Viertel mit vielen Gesichtern: Vom Bahnhof mit Rotlichtmilieu bis zu den alten Villen am Bavariaring

München - Ich arbeite in der Innenstadt und radle daher jeden Tag durch meine Ludwigsvorstadt. Eigentlich ist eine Vorstadt ja nichts anderes als eine Erweiterung der Altstadt – dort wurde es irgendwann zu eng, und alles, was Platz brauchte, musste vor die Stadttore. Heute reihen sich Wohnhäuser, Hotels und Geschäfte in der Ludwigsvorstadt dicht an dicht. Aber das Viertel ist quirliger und lebendiger als die Innenstadt, und gerade deshalb so liebenswert.

Für mich ist die Ludwigsvorstadt ein Stadtteil mit vielen Gesichtern: Es gibt den Bahnhof mit seinem bescheidenen Rotlichtviertel, die prächtigen Häuserzeilen am Bavariaring, die Kinos am Goetheplatz und das Deutsche Theater mit der Tanzschule. Zur Wiesnzeit ist die Ludwigsvorstadt eine Hochburg für Touristen. Das Viertel hat genau das Flair, das eine Großstadt braucht: Ur-Münchner treffen dort auf internationales Publikum.

Überhaupt hat die Ludwigsvorstadt ganz verschiedene Facetten: Mal radl ich über die belebte Lindwurmstraße, die ja die Grenze zur Isarvorstadt bildet, in die Stadt. Und mal über die staubige Schwanthalerstraße mit den Mini-Elektronik- und Computer-Geschäften. Schön, dass auch alteingesessene Münchner in der Bahnhofs-Gegend noch ihre Läden haben. Den Motorradteile-Händler Simon Hagl zum Beispiel gibt es schon seit 90 Jahren. Als ich noch Moped gefahren bin, habe ich dort öfter Ersatzteile für meine alte Zündapp gekauft.

Was ich bei schönem Wetter besonders empfehlen kann, ist die Tour über den Bavariaring. In der Wohngegend dort gibt es noch viele alte Bäume und herrliche alte Villen, zum Beispiel am Esperantoplatz und am Kaiser-Ludwig-Platz. Danach geht’s entlang der Kliniken in der Nußbaumstraße in die City.

Aber auch die Landwehrstraße hat ihren Charme: Meine Frau schickt mich manchmal in die türkischen Läden dort, damit ich frischen Spinat und Oliven kaufe. Ich selbst ess’ lieber Döner – oder ein saftiges Hendl im Lindwurmstüberl.


 

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