Zur Energiewende gehört die Verkehrswende

Welche postfossilen Alternativen gibt es zum energiefressenden Individualverkehr? Darüber berichtet ein Experte und diskutiert mit den Münchner.
Altstadt - Bei der Energiewende geht es nicht nur um Strom: Wenn die Umkehrung von fossiler Energieversorgung und der CO2-Klimaschutz gewollt ist, dann muss auch über Wärme, Verkehr, Ernährung, Landwirtschaft und die internationale Handels-Wirtschaft gesprochen werden. Deshalb beleuchtet ein Diskussionsabend im Rathaus auch die Möglichkeiten einer Verkehrswende. Drei Aspekte sollen untersucht werden:
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Grundlagen: Welche Verkehrsarten (Flug, Schiff, LkW-Logistik, Privat-PkW, e-FZ, Fahrrad) tragen heute europa- und deutschlandweit wie viel zu CO2-Emissionen und zum Verbrauch fossiler Energien bei? Wie weit bin ich selbst an Energieverbrauch und CO2-Emission beteiligt?
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Zukunft: Wie sehen die Verkehrs- und Energieströme 2030/2050 aus? Die Bundesregierung prognostiziert einen Zuwachs von über 50 Prozent an Frachtverkehr in Deutschland auf Autobahnen. Fracht-und Personenflugverkehr international wird zunehmen; auch die PkW-Zahl in deutschen und europäischen Städten. Die Menschen in den Schwellenländern eifern unserem westlichen Lebensstil nach – mit noch mehr Mittelklassewagen, BMW 7er und Porsche Cayenne. In Tokio, Delhi, Peking, Sao Paulo reichen schon heute sechsstöckige Autobahnsysteme nicht mehr aus.
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Alternativen: Es geht schlicht um die „postfossile Mobilität“. Angesichts zunehmender Mobilitätswünsche weltweit wird es in einer nahen Zeit mangelnder (Öl-, Rohstoff-) Ressourcen um alternative, post-fossile Mobilitätkonzepte gehen müssen. Da sind schnell „die aus dem Alten entwickelten neuen Modelle“ in Rede, e-Bike, e-Auto. Das wird helfen bis 2050, nicht weiter. Und auch nur, wenn der Strom aus der Steckdose erneuerbar ist. Wer Mobilität nicht als Verkehr missversteht, redet über Rollator, Fahrrad, Car-sharing, intelligenter Verknüpfungen von Bahn, Tram, Rad, Fuß, öffentlichem- statt individuellem Verkehr, modernen Verkehrsleitmodellen, neuen Stadtentwicklungsmodellen ohne Trennung von Wohnen/Arbeiten/Einkaufen, Rückbau von Autobahnen als verlängerter Lagerhalle von Industriebetrieben.
Über diese Themen soll berichtet und diskutiert werden. Der Referent ist Co-Autor des Buches „Postfossile Mobilität“.
Wann: Donnerstag, den 17. April, 19 Uhr
Wo: Neues Rathaus, Großer Sitzungssaal, Marienplatz 8
Eintritt ist frei. Unkostenbeiträge sind willkommen.
Anmeldung nicht obligatorisch, aber hilfreich: 089-360 386 85