Zur Energiewende gehört die Verkehrswende

Welche postfossilen Alternativen gibt es zum energiefressenden Individualverkehr? Darüber berichtet ein Experte und diskutiert mit den Münchner. 
von  AZ
Das experimentelle Flugzeug 'Solar Impulse 2' steht während Solargenerator-Tests auf einem Flugplatz im schweizerischen Payerne. Der Riese mit 72 Meter Spannweite soll das erste rein solarbetriebene Flugzeug werden.
Das experimentelle Flugzeug 'Solar Impulse 2' steht während Solargenerator-Tests auf einem Flugplatz im schweizerischen Payerne. Der Riese mit 72 Meter Spannweite soll das erste rein solarbetriebene Flugzeug werden. © dpa

Welche postfossilen Alternativen gibt es zum energiefressenden Individualverkehr? Darüber berichtet ein Experte und diskutiert mit den Münchner.

Altstadt - Bei der Energiewende geht es nicht nur um Strom:  Wenn die Umkehrung von fossiler Energieversorgung und der CO2-Klimaschutz gewollt ist, dann muss auch über Wärme, Verkehr, Ernährung, Landwirtschaft und die internationale Handels-Wirtschaft gesprochen werden. Deshalb beleuchtet ein Diskussionsabend im Rathaus auch die Möglichkeiten einer Verkehrswende. Drei Aspekte sollen untersucht werden:

  • Grundlagen: Welche Verkehrsarten (Flug, Schiff, LkW-Logistik, Privat-PkW, e-FZ, Fahrrad) tragen heute europa- und deutschlandweit wie viel zu CO2-Emissionen und zum Verbrauch fossiler Energien bei? Wie weit bin ich selbst an Energieverbrauch und CO2-Emission beteiligt?

  • Zukunft: Wie sehen die Verkehrs- und Energieströme 2030/2050 aus? Die Bundesregierung prognostiziert einen Zuwachs von über 50 Prozent an Frachtverkehr in Deutschland auf Autobahnen. Fracht-und Personenflugverkehr international wird zunehmen; auch die PkW-Zahl in deutschen und europäischen Städten. Die Menschen in den Schwellenländern eifern unserem westlichen Lebensstil nach – mit noch mehr Mittelklassewagen, BMW 7er und Porsche Cayenne. In Tokio, Delhi, Peking, Sao Paulo reichen schon heute sechsstöckige Autobahnsysteme nicht mehr aus. 

  • Alternativen: Es geht schlicht um die „postfossile Mobilität“. Angesichts zunehmender Mobilitätswünsche weltweit wird es in einer nahen Zeit mangelnder (Öl-, Rohstoff-) Ressourcen um alternative, post-fossile Mobilitätkonzepte gehen müssen. Da sind schnell „die aus dem Alten entwickelten neuen Modelle“ in Rede, e-Bike, e-Auto. Das wird helfen bis 2050, nicht weiter. Und auch nur, wenn der Strom aus der Steckdose erneuerbar ist. Wer Mobilität nicht als Verkehr missversteht, redet über Rollator, Fahrrad, Car-sharing, intelligenter Verknüpfungen von Bahn, Tram, Rad, Fuß, öffentlichem- statt individuellem Verkehr, modernen Verkehrsleitmodellen, neuen Stadtentwicklungsmodellen ohne Trennung von Wohnen/Arbeiten/Einkaufen, Rückbau von Autobahnen als verlängerter Lagerhalle von Industriebetrieben.

Über diese Themen soll berichtet und diskutiert werden. Der Referent ist Co-Autor des Buches „Postfossile Mobilität“.

Wann: Donnerstag, den 17. April, 19 Uhr

Wo: Neues Rathaus, Großer Sitzungssaal, Marienplatz 8

Eintritt ist frei. Unkostenbeiträge sind willkommen.

Anmeldung nicht obligatorisch, aber hilfreich: 089-360 386 85

 

 

 

 

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