Zu Ehren des Kobolds: Das Lehel soll Pumuckl-Ampelmännchen bekommen
München - Bei dem Thema sind sich dann doch alle einig: Parteiübergreifend, von CSU bis Grünen, will der Bezirksausschuss (BA) Altstadt/Lehel dem Pumuckl ein Denkmal setzen.
Die Ampeln an drei Kreuzungen sollen, so wie man das bereits von den gleichgeschlechtlichen Pärchen im Gärtnerplatzviertel kennt, statt schlichten Männchen den Kobold mit dem roten Haar zeigen.
Bezirksausschuss fordert: Lehel soll Pumuckl-Ampeln bekommen
„Im Bezirksausschuss kam die Idee auf, dem Pumuckl ein Denkmal zu setzen“, sagt Wolfgang Püschel (SPD) auf Anfrage der AZ. Es sollte aber kein herkömmliches Denkmal werden. Einerseits, weil es ein solches schon im Luitpoldpark gibt: Den bronzenen Pumuckl am Pumucklbrunnen hat die Schöpferin Ellis Kaut selbst gestiftet, er steht dort seit 1985.
Der würde durch einen zweiten Antrag für ein Denkmal „städtisch-verwaltungstechnisch Konkurrenz bekommen“, vermutet Püschel. Und darum vielleicht abgelehnt.

Andererseits wollte der Bezirksausschuss eine kleinere Lösung, „die auch pfiffig wirken kann“, so Püschel.
Und kam so auf die Idee mit den Ampelmännchen, die auch ganz gut zum Charakter des Kobolds passen, der ja immer wieder auftaucht und verschwindet. Der „unsichtbare Geist und der sichtbare Schlawiner“, wie Püschel ihn beschreibt.
Gestalterin des Pumuckl soll Ampeln in Lehel entwickeln
Laut BA-Antrag sollen es die Ampeln an den Kreuzungen Robert-Koch-Straße/Sternstraße, Liebigstraße/Triftstraße und Maximilianstraße/Widenmayerstraße/Steinsdorfstraße sein, die umgestaltet werden – mit Pumuckln die gehen oder stehen.
Die sollen in Absprache mit der Grafikerin Barbara von Johnson entwickelt werden. Die Münchnerin ist die erste Gestalterin der Figur und hat sie von 1963 bis 1978 für Ellis Kaut illustriert.
Zu Ehren des Kobolds mit dem roten Haar: Pumuckl-Ampeln im Lehel
Dass die Ampeln im Lehel umgestaltet werden sollen und nicht anderswo, ist natürlich kein Zufall: Im Hinterhof der Widenmayerstraße 2 war Meister Eders Werkstatt, wo ab dem Jahr 1979 der Kinofilm und die Serie gedreht werden.
Die konkreten Kreuzungen hat der BA auch ausgewählt, um den Kleinsten eine Freude zu machen: Sie liegen nämlich nicht nur nahe an den damaligen Drehorten, sondern auch auf dem Schulweg der Kinder der Leheler Grundschule St. Anna.
Ob und wann die Pumuckl-Ampeln auch wirklich kommen, ist noch nicht klar. Der Bezirksausschuss hat bei seiner letzten Sitzung am 25. Mai beschlossen, den Antrag an die Stadt zu stellen.
Aber die Vorzeichen sind positiv: Püschel hat schon vorgefühlt und zumindest in seiner SPD-Fraktion gebe es Leute, „die mitgehen“.
Pumuckl-Fans in der Politik: Markus Söder und Dieter Reiter enthüllen Gedenktafel
Die Politik hat dieses Jahr offenbar den Pumuckl für sich entdeckt: Erst im April haben Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) medienwirksam an der Widenmayerstraße 2 eine Gedenktafel enthüllt, zu Ehren des vor 30 Jahren verstorbenen Schauspielers Gustl Bayrhammer, der den Meister Eder gab.
Gegen Ende Jahr soll dann die Neuaflage der Fernsehserie zum Pumuckl unter der Regie von Marcus H. Rosenmüller beim Streamingdienst RTL+ ausgestrahlt werden. Insgesamt sind 13 Folgen geplant.
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