Wunderbarer Hofgarten

AZ-Leserin Gisela Welzenbach hat Urlaub in der eigenen Stadt gemacht und die Schönheit des Hofgartens auf sich wirken lassen.
von  Gisela Welzenbach
Ams chönsten ist's im Hofgarten, wenn die Sonne scheint.
Ams chönsten ist's im Hofgarten, wenn die Sonne scheint. © Gregor Feindt

AZ-Leserin Gisela Welzenbach hat Urlaub in der eigenen Stadt gemacht und die Schönheit des Hofgartens auf sich wirken lassen.

Altstadt - Man sagt ja „Der Prophet im eigenen Land gilt nichts“. Dieser Ausspruch trifft leider öfters auch auf mich zu, wenn ich gestresst und in Gedanken meiner Wege gehe. Die Schönheiten unserer Stadt bleiben da leider oft auf der Strecke und schenke ihnen keine Beachtung. Aber letztens habe ich mir diese nach langer Zeit wieder mal ins Bewusstsein gerufen.

An dem schönen Sommertag mitten im Mai war ich nach der Arbeit in der Stadt, um was zu erledigen. Danach führte mich mein Weg Richtung U-Bahn am Odeonsplatz. Der Himmel war wolkenlos blau und es war sehr warm. Da blinzelte mir der Eingang zum Hofgarten zu: „Komm doch mal für ein kleines Weilchen zu mir rein und genieße meine Schönheit!“ Diesem Ruf konnte ich nicht widerstehen und so ging ich in den Hofgarten.

Gleich beim Eintreten empfing mich ein schöner Gesang. Einige junge Leute saßen an einem Tisch in den Arkaden und probten vermutlich für eine Oper. Die Stimmen umspielten meine Ohren mit wohlklingenden Tönen. Natürlich erhielten die Sänger viel Beifall von den Umstehenden. Dann spazierte ich langsam weiter und lauschte der zunehmend einsetzenden Stille. Meine Augen saugten das Blau des Himmels, das satte Grün der Wiesen und Bäume und die schönen Farben der Blumen auf.

Auf der Wiese lagen Leute und träumten so vor sich hin. Ich setzte mich auf eine Bank im Schatten vor einem Brunnen und erfreute mich an der wunderbaren Umgebung. Einige Leute saßen auf Bänken und lasen, andere saßen so wie ich nur da, schauten sich um und genossen die Schönheit des Hofgartens. Zwei junge Frauen saßen auf dem Brunnenrand und eine hielt kurz ihre Füße ins Wasser, um sich abzukühlen. Ich saugte alles auf wie einen Schwamm und merkte, wie friedlich es in mir wurde.

Der Stress und die Hektik fielen wie lange getragene Lasten von mir ab. So saß ich also noch eine ganze Weile und träumte auch so vor mich hin bis ich mich dann schließlich langsam aufmachte, um nach Hause zu fahren.

Man verreist und preist die Schönheiten anderer Städte und Länder und vergisst dabei, dass man doch selber auch in einer Stadt wohnt, die schöne Ansichten, Bauten und Gärten und eine vielschichtige Kultur hat. Man sollte sich dies nur wieder in Erinnerung bringen, es lohnt sich! Ich werde es auf jeden Fall versuchen. Das Bild des Hofgartens, welches ich in dieser kleinen Weile des Aufenthalts aufnahm, wird in mir haften bleiben. Ich werde dort wieder hingehen!

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