Wohin mit der Kinderinsel?
Haidhausen - Für die „Kinderinsel e.V.“, eine der ältesten Eltern-Kind-Initiativen in München, geht die Suche nach neuen Räumen weiter. Im kommenden Jahr muss die Kindertagesstätte ihre bisherigen Räume auf dem ehemaligen Pfanni-Gelände räumen. Die Stadtratsfraktion Grüne/rosa Liste schlug daher vor einigen Monaten vor, der Kindertagesstätte die Räume des seit zwei Jahren leerstehenden Unions Bräu in Haidhausen zur Verfügung zu stellen.
Laut Lydia Dietrich, grüne Stadträtin und Mitglied des zuständigen Bezirksausschusses, hatte man eine Aufteilung der Räume angedacht. Während der untere Teil des Hauses weiter als Gaststätte betrieben werden sollte, hätte im Obergeschoss die Kinderinsel Platz gefunden. Ein Raum wäre weiterhin für die „bürgerschaftliche Nutzung“ vorgesehen gewesen, also für Vereine und Gruppen aus dem Viertel. Auch Vertreter der Kinderinsel hätten die Räume gerne übernommen, sagt Dietrich.
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Doch nun wollte die GWG, zuständig für die Verwaltung des städtischen Gebäudes an der Einsteinstraße, das Unions Bräu offenbar weiter als Gaststätte mit Vereinsräumen verpachten, heißt es in dem Antrag.
Adelheid Dietz-Will (SPD), Vorsitzende im Bezirksausschuss, versteht den erneuten Antrag nicht. Bereits im September hatte sich der BA einstimmig dafür ausgesprochen, das Unions Bräu weiter nach dem bisherigen Konzept zu verpachten. Gleichzeitig hatte man sich dafür ausgesprochen die Kinderinsel bei der Suche nach neuen Räumen zu unterstützen.
Auch bei der Stadt will man am Konzept festhalten. Gemeinsam mit der GWG teilte das Kommunalreferat auf Anfrage mit, dass der „zukünftige Pächter die Räumlichkeiten für bürgerschaftliche Nutzung im Rahmen des Gastrobetriebes zur Verfügung stellen“ soll.
Auch einen neuen Pächter für dieses Konzept hat man bei der Stadt wohl bereits gefunden. Laut Kommunalreferat stehen die Vertragsverhandlungen kurz vor dem Abschluss. Sandra Hédiard, Vorsitzende der Eltern-Kind-Inititative zeigt sich von der Stadt enttäuscht.
„Mit Ausnahme des Referats für Bildung haben wir von der Stadt bisher keine konkreten Vorschläge bekommen“, sagt sie. Zum Ende des laufenden Kindergartenjahres kann die Kinderinsel noch auf dem Pfanni-Gelände bleiben. Bis dahin müssen neue Räumen gefunden sein.
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