Wirtshaus mit Podcast: Alles neu im Paulaner im Tal

Im Paulaner im Tal ändert sich so einiges: Die Brauerei investiert und die jungen Wirte haben viel vor mit dem Traditionshaus.
von  Paul Nöllke
Stoßen schon mal an: Sebastian Erlenmaier, Nadja van Mark, Andreas Steinfatt, Costantino Medde und Mitja Lafere  (von links).
Stoßen schon mal an: Sebastian Erlenmaier, Nadja van Mark, Andreas Steinfatt, Costantino Medde und Mitja Lafere (von links). © Bernd Wackerbauer

Altstadt - Man traut sich etwas bei Paulaner. Und vielleicht muss man das in Zeiten von Corona auch. Lange war das Wirtshaus "Paulaner im Tal" vor allem bei Touristen beliebt.

Bei der guten Lage machte das etwas angestaubte Interieur den meisten nichts aus. Doch dann kam Corona - und der Münchner Kult-Wirt Putzi Holenia musste für das Wirtshaus Insolvenz anmelden . Nach über 400 Jahren Wirtshausgeschichte war erstmal Ruhe im Tal 12.

Nun tut sich aber etwas. Das Haus ist von Baugerüsten umgeben, drinnen wird gewerkelt. "Weg mit dem Charme der 80er und 90er", verkündet Paulaner- und Hacker-Pschorr-Chef Andreas Steinfatt.

Vier junge Münchner sollen das Paulaner im Tal führen

Im Inneren wird alles dunkler: Die alte Vertäfelung soll braun und grün gestrichen werden, Kupferlampen und Holztische sollen das Wirtshaus prägen. Eine neue Farbe (noch ein Geheimnis) soll das Haus von außen aufwerten. Doch es ist nicht nur die Deko, die dem "Paulaner im Tal" neues Leben und neue Gäste bringen soll. Denn das Wirtshaus übernimmt kein alt-bekannter Wirt.

So soll der Gastraum einmal aussehen, rechts die Podcast-Kabine.
So soll der Gastraum einmal aussehen, rechts die Podcast-Kabine. © Paulaner

Vier junge Münchner sollen das "Paulaner im Tal" führen. Sie alle haben Erfahrung in der Gastronomie, hatten bereits eigene Bars, Cafés und Clubs. Doch noch nie ein bayerisches Wirtshaus. "Das ist für uns als Münchner schon ein Traum", sagt Mitja Lafere. Der 31-Jährige ist in Zukunft für Marketing und Events im Haus zuständig.

Der Wirt wird der 33-jährige Costantino Medde, der auch Geschäftsführer der Bar "55Eleven" in der Maxvorstadt ist. Es sei kein Geheimnis, dass er schon immer "mit einem Auge Richtung Wirtshaus geschielt habe", sagt er bei der gestrigen Pressebegehung des Hauses.

Paulaner-Chef mit Seitenhieb auf den Vorgängerwirt?

Auch aus der Bar "55Eleven" ist Sebastian Erlenmaier, der die Strategieplanung für das neue Wirtshaus übernehmen soll. Die drei Männer werden von der 35-jährigen Nadja van Mark ergänzt, die sich im Moment vor allem um den Ausbau des Hauses kümmert.

Dass nun ein so junges Team das Haus übernehme, freue ihn sehr, erklärt Brauereichef Steinfatt. Gerade in Zeiten von Corona hätten sie gezeigt, dass sie innovativ denken könnten "und nicht den Kopf in den Sand stecken". Ein Seitenhieb auf den alten Wirt?

Noch ist nicht klar, wann der Umbau abgeschlossen sein wird.
Noch ist nicht klar, wann der Umbau abgeschlossen sein wird. © Bernd Wackerbauer

Innovative Ideen sollen im Wirtshaus nun auf jeden Fall nicht zu kurz kommen. Mitten im Gastraum soll so ein Studio gebaut werden, in dem Podcasts aufgezeichnet werden. Auch einen Straßenverkauf soll es geben und einen schöneren Biergarten.

"Paulaner im Tal" soll im Herbst fertig sein

Wann der Umbau, dessen Kosten sich "im niedrigen siebenstelligen Bereich" bewegen, fertig ist, ist noch nicht klar. "Manchmal bei so einer Baustelle ist man in einer Phase, in der man denkt, wir werden nie fertig. In der Phase sind wir gerade", sagt Steinfatt und lacht. Man hoffe, im Herbst fertig zu sein.

Einen neuen Namen bekommt das Wirtshaus dann auch: "Herrschaftszeiten, Paulaner im Tal". Ob im Paulaner nun wirklich "herrschaftliche Zeiten" anbrechen: Man darf gespannt sein.

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