Wirte warnen vor Wucher-Tickets
Agenturen verkaufen Tisch-Reservierungen für die Wiesn zu horrenden Preisen. Die Wirte warnen vor den dubiosen Angeboten. Denn die gekauften Plätze sind noch nicht mal sicher
Schwanthalerhöhe Der Platz im Hofbräuzelt am mittleren Wiesn-Samstag kostet 370 Euro pro Person. Bezahlt wird pro Tisch, macht 3700 Euro. Dafür gibt's für jeden Gast eine Maß Festbier und ein Hendl dazu.
Angebote wie dieses gibt es viele bei Auktionsplattformen oder Ticketagenturen im Internet. Weil es dieses Jahr weniger Reservierungen geben soll, wittern Anbieter wie „tab ticketbroker“ ein großes Geschäft (AZ berichtete).
Die Wiesnwirte macht das grantig. Sie warnen vor unseriösen Angeboten zu absolut überteuerten Preisen. Wirte-Sprecher Toni Roiderer will verhindern, dass die Oktoberfest-Besucher abgezockt werden. „Diese kriminellen Machenschaften machen den Ruf der Wiesn kaputt“, fürchtet er – und rät den Besuchern: „Seid's gescheit und schmeißt euer Geld nicht diesen dubiosen Leuten nach, die sich ihre Tische illegal erschleichen wollen.“
Meist bekommen die Agenturen die Tisch-Reservierungen von Firmen zugespielt, die mehr haben, als sie brauchen – oder extra mehr kaufen, um damit ein Geschäft zu machen.
Besonders dreist: Im Moment ist jeder Platz noch Spekulation. Der Stadtrat hat offiziell noch gar nicht über die Zulassung der Wirte für die Wiesn entschieden. „Deshalb hat noch kein Wiesnwirt einen Platz ohne Vorbehalt zugesagt oder bestätigt“, heißt es dazu von den Wirten. Die Agenturen verkaufen also teure Plätze, die es nachher nicht mal sicher gibt.
Dabei kann man abseits der Samstage auch sehr gut ohne Reservierung auf die Wiesn, meint Toni Roiderer. „Der Sonntag ist ein wunderbarer Familientag auf der Wiesn.“ Auch die besucherschwächeren Tage unter der Woche seien optimal für eine gemütliche Mittagswiesn. Wer früh genug da ist, kriegt den Sitzplatz sogar umsonst.
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