Wird die Joseph-Wild-Straße in Riem ab 2021 für den Verkehr gesperrt?

Die Stadtrats-Grünen fordern eine Sperrung ab 2021 - die anderen Parteien sind empört.
von  Gabriele Mühlthaler
Auf Höhe der Wohnungslosen-Unterkunft soll die Verbindung von Joseph-Wild-Straße und Hüllgraben hin.
Auf Höhe der Wohnungslosen-Unterkunft soll die Verbindung von Joseph-Wild-Straße und Hüllgraben hin. © gm

Trudering-Riem - An der Joseph-Wild-Straße, der kürzesten Verbindung zwischen Trudering und der Messestadt, wird ein Schulcampus gebaut. Geplant ist auch eine "Planstraße", die von der Kreuzung Am Mitterfeld zu Am Hüllgraben - der Autobahnparallele - führt.

Die Stadtrats-Grünen finden nun, dass damit die Joseph-Wild-Straße für Autofahrer entbehrlich wird und fordern, diese mit Eröffnung des Campus' - geplant 2021 - für den Individualverkehr zu sperren.

Die Argumente: mehr Sicherheit für die 2.500 Schüler, weniger Lärm in den Klassenräumen und auf den Sportflächen sowie geringere Kosten, da der Fußgängertunnel zwischen Schule und Sportbereich überflüssig wird.

Grünen-Stadtrat: Drei Straßen sind eine zu viel

Den gleichen Antrag hatte zwei Wochen zuvor der Grünen-Stadtrat Herbert Danner im Truderinger Bezirksausschuss (BA) gestellt - und fiel damit bei den anderen Fraktionen durch: Sie lehnten die Sperrung ab. Die Schüler könnten die Straße an den Ampeln sicher queren und zudem den Fußgängertunnel nutzen, erklärte Magdalena Miehle (CSU). "Wir sind froh, wenn sich die Verkehrslast auf mehr Straßen verteilt."

Gerhard Fuchs (SPD) erinnerte daran, dass Messestädter und Firmen die Öffnung der Joseph-Wild-Straße erkämpft hatten - ursprünglich war die nämlich als Sackgasse geplant. Man brauche die Verbindung, um zügig in die und aus der Messestadt und zu kommen.

Herbert Danner hielt dagegen, dass "drei leistungsfähige Straßen innerhalb von zweihundert Metern" zu viel seien.

"Eigentlich wollte ich nichts sagen, weil ich mich so aufrege!"

Da platzte Julia Hentschel (Freie Wähler) der Kragen: Täglich nutze sie die Route auf dem Arbeitsweg, wie viele andere Menschen auch. "Eigentlich wollte ich nichts sagen, weil ich mich so aufrege! Wird die Planstraße eine gute Alternative, werden die bösen Autofahrer sie annehmen. Als Truderingerin sehe ich täglich viele Autofahrer, die nicht böse sind, sondern zur Arbeit fahren müssen", schimpfte Hentschel.

Gegen die Stimmen der Grünen lehnte das Gremium die Sperrung unisono ab.

Gut fand der BA Danners Idee, dem Campus mehr Freiflächen zuzuschlagen. Zudem fordert das Gremium 1000 statt 670 Radl-Abstellplätze, was gut einem Drittel der Schülerzahl entspricht.

 

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