Wilde Fahrt in Münchner Tiefgarage: Paketbote reißt Sprinkleranlage von der Decke

Obersendling - "Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen": Dieses Sprichwort wird womöglich dem Fahrer eines Kleintransporters in den Sinn gekommen sein, nachdem er in einer Tiefgarage in der Neunkirchner Straße die Deckenhöhe falsch eingeschätzt und die Sprinkleranlage abrasiert hatte.

Wilde Fahrt mit Kleintransporter in Münchner Tiefgarage: Paketbote reißt Sprinkleranlage von der Decke
Wie die Feuerwehr weiter berichtet, löste am Montag (30. Dezember) gegen 19.30 Uhr die automatische Brandmeldeanlage in dem Gebäude aus, und der Vorfall bescherte ihr "einen längeren technischen Hilfeleistungseinsatz".

Am Ort des Geschehens bot sich den Einsatzkräften ein unerwartetes Bild. Weit und breit war kein Rauch, geschweige denn ein Feuer zu entdecken: Stattdessen hatte ein Kurierfahrer offenbar jegliche Warnhinweise zur Deckenhöhe einer Tiefgarage übersehen und dann mit seinem Lieferwagen über eine längere Strecke hinweg die Decke respektive die darin verbauten Sprinklerköpfe heruntergerissen. Erst "an der doch massiveren Ausfahrt" endete die wilde Fahrt, der Paketbote blieb unverletzt.
München-Obersendling: Unachtsamer Kurierfahrer löste Sprinkleranlage in Tiefgarage aus
Zuerst einmal stellten die Feuerwehrleute die Sprinkleranlage ab und stoppten den Wasserfall. "Üblicherweise laufen ab diesem Zeitpunkt aber bis zur Entleerung der Rohrleitungen noch unzählige Liter aus den Sprinklern", teilte die Feuerwehr mit. Zum Glück lief das Wasser über die hauseigene Entwässerung des Parkdecks ab.

Gemeinsam mit dem Hausmeister des Gebäudes und einem Verantwortlichen des Kurierdienstes überlegten die Einsatzkräfte, "wie denn das Fahrzeug aus der verzwickten Lage zu befreien wäre". Weil die Decke ohnehin arg gelitten, wurde sie schließlich so weit komplett demontiert, bis das Fahrzeug auf demselben Weg, wie es gekommen war, rückwärts wieder aus der Parkgarage herausfahren konnte. Die Polizei hat die Unfalldaten aufgenommen und übernimmt die Ermittlungen. Die Höhe des Sachschadens konnte die Feuerwehr nicht beziffern.
Kurierfahrer erntet im Internet beißenden Spott
In den Sozialen Medien wurde die Meldung der Feuerwehr fleißig kommentiert, bei Facebook kamen der Kurierservice und der Fahrer dabei gar nicht gut weg. "Das Logo verpixeln hättet ihr euch sparen können. Erkennt doch selbst der blindeste Schiedsrichter", schrieb einer. Ein anderer meinte: "Ich denke, der Fahrer war die längste Zeit bei DHL beschäftigt." Und eine Frau kommentierte: "DHL – Dauert halt länger."