"Wer Parfüm trägt, sollte Hausverbot bekommen"
Ein Mittenwalder ruft sechs Mal bei der Bundespolizei an, beschwert sich über aufdringliches Parfüm von Mitreisenden, das Rauchverbot am Bahnhof und er zieht krude Vergleiche.
Ludwigsvorstadt - Innerhalb von nur knapp zwei Stunden hat ein 48-Jähriger Mittenwalder am vergangenen Mittwochabend (12. März) die Leitstellenbeamten der Bundespolizei am Münchner Hauptbahnhof mehrfach am Telefon beleidigt - und so gut beschäftigte.
In der Leitstelle der Bundespolizei laufen nicht nur die Telefonanrufe zusammen: Hier werden auch alle Einsätze koordiniert, die Streifen geführt, Kontakt zu Eisenbahnbetrieben und Notfallleitstellen und allen anderen Behörden hergestellt. Darüber hinaus werden Daten abgeglichen, Einsatzprotokolle gefertigt und bei gewichtigen Einsatzanlässen außerdem Videoaufnahmen zugeschaltet und ausgewertet.
Am Mittwoch, den 12 März in der Zeit zwischen 21:30 bis 23:34 Uhr hatte ein nachträglich ermittelter 48-jähriger Mann aus Mittenwald diese Arbeit durch sechs Anrufe erheblich gestört. Bei seinem ersten Anruf wollte er sich über Maßnahmen der Bundespolizei beschweren. Er wäre wegen einer Zigarette am Bahnsteig angesprochen worden, die er ausmachen sollte. Außerdem beschwerte er sich, weil der Hauptbahnhof München nicht barrierefrei sei.
Schon bei seinem ersten Anruf war der Mann aggressiv und uneinsichtig. Nachdem der Beamte das Gespräch höflich beendet hatte, war der Mann 25 Minuten später erneut am Telefon. Sofort fing er an, den Beamten am Telefon und die Bundespolizei allgemein grob zu beleidigen. Nach höflichem Gesprächsende dauerte es nicht einmal zehn Minuten bis zum nächsten Anruf.
Dabei verglich der Mittenwalder die Bundespolizei und die Justizbehörden mit dem früheren Naziregime. Nachdem als Anschlussinhaber ein Mann in Mittenwald ermittelt worden war, rief dieser gegen 23 Uhr erneut an und beleidigte den aufnehmenden Beamten. Nach einem weiteren Anruf um 23:15 Uhr, bei dem er sich etwas beruhigt hatte und ein fast normales Gespräch möglich geworden war, hatte er sich um 23:34 Uhr ein letztes Mal an diesem Abend gemeldet.
Er beschwerte sich in abschätziger Art und Weise über Reisende, die sich zu sehr parfümiert hatten und aus dem Bahnhof verwiesen werden sollten. Ermittlungen ergaben, dass der 40-Jährige der Polizei in Mittenwald bereits bekannt war. Mehrfach hatte er zuletzt auch dort den Dienstbetrieb gestört und Beamte wiederholt beschimpft und beleidigt. Die Bundespolizei zeigte den 48-jährigen Mittenwalder nun wegen Beleidigung an.