"Wer lebt schon gerne hinter Gittern?"

Ein Protestzug vor dem Circus Krone am Samstag soll das Thema Wildtiere im Zirkus in den in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.
Anja Perkuhn |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Tierschützer demonstrieren am Samstag vor dem Kronebau gegen Wildtierhaltung im Zirkus. (Archivbild)
Animals United Die Tierschützer demonstrieren am Samstag vor dem Kronebau gegen Wildtierhaltung im Zirkus. (Archivbild)

Maxvorstadt - Für viele Menschen gehören Tiere zu einem Zirkusbesuch dazu: kreislaufende Pferde, kopfstehende Elefanten, menschenkuschelnde Raubtiere – das muss sein. Mehr als 85 Prozent der Deutschen sagten das in einer Umfrage, die der Europäische Zirkusverband in Auftrag gegeben hat. Eine entsprechende Befragung unter Tieren gibt es aus naheliegenden organisatorischen Gründen nicht.

Zu deren Fürsprechern machen sich deshalb Tierrechtsorganisationen wie der Münchner Verein „Animals United“. Und weil dessen Mitglieder das Recht aller Tiere auf ein freies Leben einfordern, organisiert er am Samstag eine Demonstration in der Landeshauptstadt gegen den Einsatz von Wildtieren und Tieren allgemein im Zirkus.

Unterstützer sind unter anderem der Münchner Tierschutzverein und Schauspielerin Ingrid van Bergen, das Tattoo-Model Sandy P. Peng und der ehemalige „stärkste Mann der Welt“, Patrik Baboumian. Die Anti-Wildtierhaltung-Demonstration beginnt am Samstag um Punkt 12 Uhr am Stachus, Endpunkt ist um 14.30 Uhr in der Marsstraße.

Ein Münchner Zirkus, der größte Europas, ist immer wieder Ziel der Kritik von Tierschützern. Hunderte Tiere hat er im Programm, darunter Elefanten, Löwen, Pferde, Zebras, Ponys, Ziegen, Lamas, Kamele und ein Nashorn.
Der Circus Krone hat sich auf Kritik bereits eingestellt und erklärt auf seiner Website ausführlich die Tierhaltung in seinem Unternehmen. Die sei im Rahmen des „vorbildlichen Tierschutzgesetzes“ in Deutschland. Circus Krone beschäftigt zwei eigene Tierärzte, in jeder Gastspielstadt stünden den Tieren großzügige Freigehege zu Verfügung, sie würden beschäftigt.

Es ist ein gesetzmäßiges Arbeitsverhältnis, in dem die Tiere da stehen, bei dem sich der Arbeitgeber so gut wie möglich um seine Angestellten kümmert – zugestimmt hätten die aber natürlich nie, kritisieren Tierschützer. „Jegliche Haltung von Tieren in der Unterhaltungsbranche ist für uns überholt“, sagt Viktor Gebhart von Animals United. Das Ziel der Demonstration am Samstag ist es, die Bestimmungen zu Wildtieren in Deutschland zu ändern – oder zumindest eine Debatte dazu anzustoßen.

Die Veranstalter kritisieren, dass Deutschland weit hinterherhinkt mit seiner Gesetzgebung. „18 europäische Länder haben schon Wildtiere im Zirkus verboten“, sagt Gebhart. „Wir können uns nicht erklären, warum das bei uns im 21. Jahrhundert immer noch nicht geschehen ist.“

Mehr als 300 Menschen haben bereits ihre Teilnahme an der Demonstration zugesagt – und die Veranstalter haben auch darauf hingewiesen, man möge seine Hunde aus Rücksicht auf die Tiere zu Hause lassen.
Es könnte nämlich ein bisserl laut werden.
 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.