Wenn's dunkel wird am Stiglmaierplatz

Maxvorstadt - Vom Königsplatz aus gehe ich in Richtung Stiglmaierplatz. Die Zeitumstellung ist schon ein paar Tage her, trotzdem überrascht es immer wieder, wie viel so eine Stunde bewirkt.
Schon um kurz nach drei habe ich das Gefühl, dass der Abend eingeläutet wird. Sonnenuntergang ist ja dann auch schon um kurz vor 17 Uhr. Rot färbt sich der Himmel und die Autos fahren schon mit Licht.
Ich denke an die vielen Diskussionen zwei Mal im Jahr und höre immer, dass ja die ursprünglich damit beabsichtigte Stromersparnis sehr gering sein soll. Sicherlich nicht das einzige Argument, aber offensichtlich das wichtigste. Irgendwie muss alles wirtschaftlichen oder umweltpolitischen Gründen untergeordnet sein, ansonsten ist es sinnfrei. Wirklich? Ist es das?
An der Brienner Straße beginnt die blaue Stunde
Das wichtigste Argument für mich ist, dass ca. 80 Millionen Menschen, von denen ein Großteil arbeitet, zur Schule, in die Lehre oder zur Uni geht, eine Stunde mehr Licht, mehr Frühling, mehr Sommer geschenkt wird. Wie herrlich sind die Sommerabende in der Stadt und wie schön ist es, eine Stunde Feierabend mehr bei Licht zu verbringen. Sollte man sich irgendwann einmal für eine ganzjährige Zeit entscheiden, dann aber bitte für die Sommerzeit.
Jetzt bin ich die Brienner Straße entlang am Stiglmaierplatz angelangt. Die blaue Stunde hat begonnen. Wie ein großer Verteiler wirkt der Platz. Die Dachauer Straße kreuzt den Platz, die Seidlstraße, die Nymphenburger. Autos, Busse, Trambahnen, Radler Fußgänger. Rushhour. Ein lebendiger Knotenpunkt.
Der Königsplatz ist bereits fast im Schwarz verschwunden
Gegenüber das wunderschöne Gebäude des Löwenbräukellers mit seinem großen Festsaal und dem Biergarten, der leider schon geschlossen ist. Gegenüber Glas und Chrom, Hochhäuser neuerer Bauart. Hinter der Dachauer Straße leuchtet der Olympiaturm.
Der Königsplatz ist bereits fast im Schwarz verschwunden. Es wird, wie eingangs erwähnt, schon verdammt früh dunkel. Bleiben Sie trotzdem fröhlich!
In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller