Wenn Knochen sprechen

Am Montag, 18. März, berichtet der Münchner Pathologie-Professor Andreas Nerlich, der Mumien untersucht, im Klinikum Bogenhausen über seine Erlebnisse.
von  AZ

Am Montag, 18. März, berichtet der Münchner Pathologie-Professor Andreas Nerlich, der Mumien untersucht, im Klinikum Bogenhausen über seine Erlebnisse.

Bogenhausen - Bereits seit 1996 untersucht der Münchner Pathologie- Professor Andreas Nerlich gemeinsam mit seinem Team ägyptische Mumien. Über seine Arbeit und Erlebnisse spricht er am Montag, 18. März, bei einem Vortrag des Fördervereins für das Klinikum Bogenhausen.

Nerlich beschäftigt sich täglich mit Toten. Er leitet die Pathologien am Klinikum Bogenhausen und Schwabing. Daneben begibt er sich immer wieder auf die Spur der alten Ägypter.

„Wir untersuchen die menschlichen Überreste großer ‚Totenstädte’“, erklärt der Chefarzt. „Ziel ist es, mehr über die Zusammensetzung der damaligen Bevölkerung und deren Lebensumstände zu erfahren.“

In seinem Vortrag erklärt Nerlich, welche Erkenntnisse Mediziner noch heute aus altägyptischen Mumien und Skeletten ziehen können und wie moderne diagnostische Verfahren, etwa Röntgen, CT oder molekulare Untersuchungen, dabei helfen, ein umfassendes Bild über das Vorkommen sowie die Häufigkeit und Ursachen bestimmter Erkrankungen zu erlangen.

Darüber hinaus stellt er anhand eigener Arbeiten aus rund 1.000 Gräberfunden unterschiedliche Krankheitsbilder vor, wie Infektionen, Malaria oder Tuberkulose.

„Die Befunde beleuchten nicht nur das Spektrum antiker Krankheiten, sondern machen gleichzeitig deutlich, wie weit die ägyptische Medizin bereits entwickelt war. Zudem geben sie Anhaltspunkte für den heutigen Umgang mit Krankheiten.“, so der Pathologe.

Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr und findet im Hörsaal des Klinikums Bogenhausen, Englschalkinger Straße 77, statt.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

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