Weniger Babys und ein sanfter Wandel

Obergiesing-Fasangarten Vor allen die höheren Altersgruppen können mit kräftigem Zuwachs rechnen. 35 Prozent mehr Endfünfziger, die 60- bis 64-Jährigen werden sogar um 43 Prozent mehr. 25 Prozent Zuwachs wird außerdem für die Endsechziger erwartet. Altert der Stadtbezirk also demnächst stark?
Tatsächlich steigt der Altersdurchschnitt in Obergiesing von 40,5 auf 42,3 Jahre an, ein Anstieg von 1,8 Prozent. Das ist im stadtweiten Vergleich allerdings eher das Mittelfeld.
Auffällig ist jedoch: Die Geburtenrate, die derzeit noch zu den höchsten Münchens gehört, wird stark zurückgehen. Laut Prognosen wird der Stadtbezirk 17 im Jahr 2030 nur noch den viertletzten Platz belegen. Um fast zehn Prozent sinkt der Anteil der Kleinkinder voraussichtlich. Auch die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen wird deutlich geringer.
Auch für die jungen Erwachsenen wird das Viertel in Zukunft weniger interessant. Die Zahlen der 20- bis 35-Jährigen verzeichnen demnach bis 2030 Rückgänge zwischen 7,9 und 13,6 Prozent. Der Jugendquotient in Obergiesing ist ohnehin schon unterdurchschnittlich und wird weiter absinken.
Keine Angst vor Enge: Im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen der Stadt, muss man in Geising nicht mit einem starken Bevölkerungszuwachs rechnen. Nur rund 1000 neue Wohnungen sind geplant, Platz bieten sie für etwa 2100 Menschen. Das größte Wohnungsneubauprojekt ist die Bebauung des Agfa-Geländes.
Außerdem wird das bunte Viertel noch farbenfroher: Der Anteil der Obergiesinger mit ausländischem Pass steigt voraussichtlich auf über 30 Prozent und liegt damit noch weiter über dem gesamtstädtischen Wert.