Wegen Kliniksanierung: Angst um medizinische Versorgung
Schwabing - Mails gehen eigentlich täglich bei Ruth Waldmann ein, manch besorgter Schwabinger schaut auch gleich persönlich in ihrem Abgeordnetenbüro vorbei. Und alle haben dasselbe Anliegen: Die Zukunft des Schwabinger Krankenhauses.
Neben Harlaching ist Schwabing der große Verlierer der anstehenden Kliniksanierung. Von einst etwa 900 Betten wird nur ein Drittel übrig bleiben. Das erzeugt Unsicherheit und Ängste bei den Anwohnern. Ist die Notfallversorgung gesichert? Was passiert jetzt mit dem riesigen Gelände? Das sind so grob die Fragen, die die Schwabinger umtreiben.
Um den Leuten ihre ärgsten Sorgen zu nehmen, haben Waldmann und die Schwabinger SPD einen Infoabend organisiert. Kommenden Donnerstag werden im Albert-Lempp-Saal der Kreuzkirche Stadtviertel-Vertreter mit Fachleuten von Stadt und Bezirk zusammengekommen. Bei der Podiumsdiskussion (Beginn: 19.30 Uhr) soll geklärt werden, wie es mit dem Schwabinger Krankenhaus weitergeht.
Der örtlichen SPD wäre es am liebsten, das Areal würde weiter medizinisch genutzt. Im Münchner Norden fehle es ohnehin an Ärzten, sagt Waldmann. Bis zum nächsten Psychiater oder Psychologen müsse man durch die halbe Stadt fahren, auch für eine Geriatrie gebe es Bedarf. Deshalb solle die Stadt aus dem Klinikgelände eine Art Ärztequartier machen. So könne sich die Klinik bei Bedarf auch schnell wieder erweitern.
Sollte das nicht gehen, will die Schwabinger SPD die verwaisten Kliniktrakte den Münchner Hochschulen und Universitäten zur Verfügung stellen – oder als letzte Option zu Sozialwohnungen umbauen. „Wir wollen hier auf keinen Fall Luxuswohnungen haben“, sagt Ingrid Sufi, die Sprecherin der Schwabinger SPD. Als Pächter kommen für sie deshalb nur Gewofag und GWG in Frage – kein anderer.