Weg mit dem Dreck aus unserer Straße!
Isarvorstadt - Abgasskandale, Zulassungsverbot für den Porsche Cayenne und künftige Verbote für Dieselfahrzeuge in mehreren europäischen Ländern – bei der Autoindustrie brennt derzeit die Hütte.
Auch abseits der großen politischen Bühne wird der Protest immer lauter: Gerade haben die Anwohner an der Isartalstraße ihren Ärger überdeutlich gezeigt und mit einer Demonstration die Straße abgeriegelt. Wie in rund 260 anderen Straßen in München sind die Stickoxidwerte hier zu hoch, das zeigten die Zahlen, die der Freistaat kürzlich vorgelegt hat. Fatal für die Gesundheit aller, besonders für Kinder, Asthmatiker und ältere Menschen sei das, heißt es im Aufruf zur Demo.
Bei der Protestaktion am Roecklplatz wollten die Demonstranten jenen eine Botschaft senden, die sie in der Verantwortung sehen: der Stadt. Die Angebote im öffentlichen Verkehr sollen gestärkt und der Autoverkehr damit verringert werden. Rund 150 Menschen nahmen laut Veranstalter an der Aktion teil, für eine Stunde blieb die Durchfahrt gesperrt.

Die Veranstalter zählten bei der Versammlung am Roecklplatz 150 Teilnehmer. Foto: Daniel von Loeper
Wie vorige Woche bekannt wurde, werden die Stickoxidgrenzwerte in vielen Teilen der Stadt massiv überschritten – auf einem Viertel der Hauptstraßen liegen die Werte über der Grenze 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. In der Isartalstraße sind es 50 bis 60 Mikrogramm. Nach den Umweltschützern werden jetzt also auch die unmittelbar betroffenen laut: die Münchner.
In dem Aufruf kritisieren die Anwohner der Isartalstraße auch die Autobauer: "Der Schutz von Leben und Gesundheit hat Vorfahrt vor wirtschaftlichen und finanziellen Interessen." In der Diskussion um Dieselfahrverbote will der Stadtrat eine endgültige Entscheidung des Bundes zur Blauen Plakette abwarten.
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