Waffenbesitzer randaliert: SEK-Einsatz in Haidhausen

Am Samstagabend sind Einsatzkräfte der Polizei in Haidhausen ausgerückt. Der Grund: Ein Waffenbesitzer randalierte in seiner Wohnung.
von  AZ/job
In der Kirchenstraße in Haidhausen ist die Polizei am Samstag angerückt.
In der Kirchenstraße in Haidhausen ist die Polizei am Samstag angerückt. © Daniel von Loeper

Haidhausen - Fachleuchte befürchten, dass die Ausgangsbeschränkungen dazu führen werden, dass es zu einem Anstieg häuslicher Gewalt kommen wird. Also, dass aggressive Männer zuhause auf ihre Partnerinnen losgehen – häufig auch vor den Augen der Kinder.

In der ersten Woche haben sich die Befürchtungen noch nicht bestätigt.

Am vorigen Samstag jedoch, als die Ausgangsbeschränkungen acht Tage in Kraft waren, hat ein 54-jähriger Mann aus der Kirchenstraße in Haidhausen seine Lebensgefährtin verprügelt.

Außerdem verwüstete der Berufskraftfahrer die gemeinsame Wohnung. Die erwachsene Tochter (27) erlebte alles mit, sie war zu Besuch gekommen. Die beiden Frauen konnten sich selbst in Sicherheit bringen und die Polizei verständigen.

Waffenbesitzer löst SEK-Einsatz aus

Kurz vor 21 Uhr ging der Notruf bei der Einsatzzentrale ein. Als die Polizei die Personalien des Randalierers überprüfte, stellte sich schnell heraus, dass der Mann im Besitz einer Waffe ist, für die er auch eine Berechtigung hat.

Da die Gefahr bestand, dass der aggressive Mann auch von der Waffe Gebrauch macht, rückte das Spezialeinsatzkommando an. Insgesamt rund 40 Beamte waren im Einsatz.

Letztlich kam der 54-Jährige aber wieder zur Vernunft. Kurz vor 23 Uhr öffnete er selbst die Wohnungstür und ließ sich widerstandslos festnehmen.

Die Polizei hielt eine sogenannte Gefährderansprache: Der Mann wurde eindringlich vor den Konsequenzen seines Handelns gewarnt. Die Waffen des 54-Jährigen und sämtliche Munition wurden sichergestellt.

Nun geht eine Mitteilung ans Kreisverwaltungsreferat (KVR). Es wird nun prüfen, ob der Fernfahrer weiterhin eine Waffe besitzen darf. Während der geltenden Ausgangsbeschränkungen kann die Polizei schwieriger ein Kontaktverbot für einen aggressiven Täter aussprechen und ihn des Platzes, also aus der Wohnung verweisen. In dem Fall aus Haidhausen kann die Frau nun vorerst bei ihrer Tochter unterkommen.

Lesen Sie hier: Ausgangsbeschränkung kontrolliert - Mann greift Polizist an

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