Von den Fünf Höfen in den Hinterhof

Sternekoch Karl Ederer zieht von den Fünf Höfen ins Gasthaus "Zur Schwalbe". Es gibt saisonal bayerische Kulturküche - Ederer nennt das "Heimatfood".
Daniel Gahn |
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Sternekoch Karl Ederer hat das Wirtshaus „Zur Schwalbe“ übernommen.
facebook.com/heimatfood Sternekoch Karl Ederer hat das Wirtshaus „Zur Schwalbe“ übernommen.

Schwanthalerhöhe - "Dreizehn Jahre im Zentrum waren genug. Das wollte ich einfach nicht mehr!" Klare Worte von Sternekoch Karl Ederer. Jahrzehntelang sammelte er Michelin-Sterne, doch nun hat der gebürtige Oberpfälzer keine Lust mehr auf die gehobene Küche.

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Ederer wagte Anfang des Jahres einen Neuanfang fernab der Sterneküche. Er übergab sein Restaurant in den Fünf Höfen an TV-Koch Ali Güngörmüs und übernahm im Westend das Traditionswirtshaus „Zur Schwalbe.“

„Im Alter wird man entweder eitler oder gescheiter“, sagt er schnippisch. In welche Richtung er tendiert, verrät Ederer natürlich nicht. Sein Umzug von den Fünf Höfen in eine Wirtschaft mit Biergarten im Hinterhof sagt aber eine Menge über den Meisterkoch aus.

Statt komplexer Kost aus aller Welt setzt Ederer in seinem neuen Restaurant auf regionale Kost. „Heimatfood“, nennt er sie und meint damit keineswegs ein Mischmasch aus Schweinshaxe und Co. „Ich stehe auch für bayerische Kulturküche“, sagt Ederer. „Ich mache eine Küchenmeisterküche und koche extrem saisonal und regional.“

Wer sich darunter nichts vorstellen kann, muss nur einen Blick in die Speisekarte werfen, um zu verstehen, was Ederer meint. Dort definiert er seinen Heimatfood-Gedanken in Stichworten von A bis Z. Die Preise in der Schwalbe bewegen sich keineswegs auf Niveau der Fünf Höfe. Ederer setzt auch auf Klassiker wie Backhendl mit Kartoffelsalat (16 Euro) und er verzichtet bewusst auf Dinge, die nicht in sein Regional-Konzept passen. Aus dem omnipräsenten Caprese (Tomaten mit Mozzarella und Basilikum) macht der Koch in seinem Lokal ein neues Gericht: Er kombiniert Tomaten mit Frischkäse (7 Euro). Die Gerichte sind schnörkellos und ehrlich. Das passt gut zum bodenständigen Wirtshausambiente.

Noch ein bisschen uriger geht’s im kleinen Garten im Hinterhof zu. Das Augustiner kommt aus dem Fass (0,5 l für 3,50 Euro) und der Meisterkoch bietet hier seinen Gästen typische Biergarten-Gerichte wie Wurstsalat (7 Euro), Brotzeitteller (11 Euro) oder Bratwurst mit natürlich hausgemachten Kartoffel-Gurken-Radieserl-Salat (11 Euro). „Ich bin, glaube ich, ein bisschen entspannter und relaxter geworden“, sagt Ederer über sich selbst. Wer in seinem neuen Restaurant ist, wird verstehen, was der Meisterkoch damit meint.

Schwanthaler Straße 149, Tel.: 089/23 23 96 65, Di. bis Fr. 12-15 Uhr und 18-23 Uhr, Sa. und So. von 15-23 Uhr

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