Vom Brennpunkt zum attraktiven Wohngebiet

Die SPD-Politikerinnen Aydan Özoguz und Diana Stachowitz besuchen das Hasenbergl: Beeindruckt vom Wandel des Staddteils
Hasenbergl - Die Integrationsbeauftragte und Vize-Vorsitzende der Bundes-SPD, Aydan Özoguz, besuchte auf Einladung der Münchner Landtagsabgeordneten Diana Stachowitz (SPD) das Hasenbergl. “Aus einem sozialen Brennpunkt ist längst ein attraktives Wohngebiet geworden”, erklärte Sozialpolitikerin Stachowitz: “Die Stadt, aber auch soziale Träger und Ehrenamtliche haben kreative und vor allem funktionierende Antworten auf die Herausforderungen einer multikulturellen Stadtgesellschaft gefunden”, wie es in einer Mitteilung heißt.
Ein Beispiel sei Pontis Lotsenprojekt, das mit ehrenamtlichen Übersetzern bei Kontakten mit Schulen, Behörden oder Ärzten hilft. Oder das BildungsLokal, das mit Angeboten wie dem gemeinsamen Lesen und Übersetzen von Kinderbüchern und einer Eltern-Lehrer-Sprechstunde zu einem kulturellen Treffpunkt besonders für die Frauen im Hasenbergl geworden ist.
In der Miiteilung der SPD-Politikerin heißt es weiter: "Beeindruckt war die Bundespolitikerin auch von dem Modellprojekt der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GWG, die ihren Mietern sozialpädagogische Unterstützung anbietet. Vor allem im Hinblick auf den verstärkten Wohnungsbau im Münchner Norden ist das ein wichtiger und richtiger Ansatz, um das Miteinander von Kulturen, aber auch von Generationen zu fördern.
"Die Frage der Wohnraumansiedlung ist für mich besonders wichtig”, sagte Özoguz. Stachowitz betonte, es sei Aufgabe des Bundes, die Ausstattung städtischer Wohnungsbaugesellschaften mit Sozialpädagogen zu fördern. “Neuen Wohnraum günstig anzubieten ist ein Thema, dem wir uns nicht nur in München, sondern in allen deutschen Großstädten widmen müssen.”
Beeindruckt zeigte sich die stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD auch vom Wichern-Zentrum. Das “betriebswirtschaftlich teure, volkswirtschaftlich aber günstige” Förderzentrum – so beschrieben von der Leiterin Edith Wölfl – bietet Kindern mit hohem individuellem Förderbedarf einen Schutzraum, im dem sie sich sozial und schulisch entwickeln können. Ein Großteil von ihnen hat unterschiedlichste kulturelle Wurzeln. “Viele unserer Kinder gehen später auf weiterführende Schulen”, erläuterte Wölfl ihren Besuchern.
Die Schulleiterin gab der Bundespolitikerin die Bitte mit auf den Weg, beim Thema Inklusion daran zu denken, dass der individuelle Bedarf des Kindes immer im Vordergrund stehen müsse. “Für unsere Schüler wäre das Miteinander in einer Regelklasse zum Beispiel nicht förderlich, sondern würde zu größerer Ausgrenzung führen”, erläuterte sie. “ Diana Stachowitz fasst zusammen: “Zuerst muss die Beziehung kommen, dann die Struktur. Vor allem gilt es, die Versäulung der Trägersysteme aufzuheben und die Bürokratie zu verringern.”
Im Gespräch mit Müttern aus der Türkei und dem Balkan betonten Özoguz und Stachowitz die Bedeutung der anstehenden Wahlen. “Alle, die einen deutschen Pass haben, sollten von ihrem Recht Gebrauch machen. Das ist eine Chance, die Politik hier vor Ort mit zu gestalten. Eine hohe Wahlbeteiligung ist die beste Garantie für eine funktionierende Demokratie, ein Gut, für das in anderen Ländern Frauen auf die Straße gehen und sogar mit ihrem Leben bezahlen."