Vier Jahre danach: Ein Denkmal für Dominik Brunner

Vier Jahre nach seinem Tod am 12. September 2009 ist am Bahnhof in Solln ein „Mahnmal für Zivilcourage“ enthüllt worden – der Vater von Dominik Brunner war dabei.
Willi Bock |
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"Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun." Dieser Spruch auf der Gedenktafel ist ein klarer Appell an unsere Zivilcourage.
Mike Schmalz 9 "Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun." Dieser Spruch auf der Gedenktafel ist ein klarer Appell an unsere Zivilcourage.
"Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun." Dieser Spruch auf der Gedenktafel ist ein klarer Appell an unsere Zivilcourage.
dpa 9 "Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun." Dieser Spruch auf der Gedenktafel ist ein klarer Appell an unsere Zivilcourage.
"Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun." Dieser Spruch auf der Gedenktafel ist ein klarer Appell an unsere Zivilcourage.
dpa 9 "Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun." Dieser Spruch auf der Gedenktafel ist ein klarer Appell an unsere Zivilcourage.
Das Denkmal war mit einer weißen Folie verhüllt.
dpa 9 Das Denkmal war mit einer weißen Folie verhüllt.
Ludwig Spaenle enthüllte das Denkmal.
Mike Schmalz 9 Ludwig Spaenle enthüllte das Denkmal.
Christine Strobl, Vater Brunner und Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) bei der Einweihung des Denkmals.
Mike Schmalz 9 Christine Strobl, Vater Brunner und Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) bei der Einweihung des Denkmals.
Christine Strobl, Vater Brunner und Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) bei der Einweihung des Denkmals.
Mike Schmalz 9 Christine Strobl, Vater Brunner und Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) bei der Einweihung des Denkmals.
Eine weitere Gedenktafel direkt am Gleis erinnert an den Tag vor vier Jahren, an dem der couragierte Dominik Brunner von Jugendlichen so zusammengeschlagen wurde, dass er an seinen Verletzungen verstarb.
Mike Schmalz 9 Eine weitere Gedenktafel direkt am Gleis erinnert an den Tag vor vier Jahren, an dem der couragierte Dominik Brunner von Jugendlichen so zusammengeschlagen wurde, dass er an seinen Verletzungen verstarb.
Eine weitere Gedenktafel direkt am Gleis erinnert an den Tag vor vier Jahren, an dem der couragierte Dominik Brunner von Jugendlichen so zusammengeschlagen wurde, dass er an seinen Verletzungen verstarb.
Mike Schmalz 9 Eine weitere Gedenktafel direkt am Gleis erinnert an den Tag vor vier Jahren, an dem der couragierte Dominik Brunner von Jugendlichen so zusammengeschlagen wurde, dass er an seinen Verletzungen verstarb.

Vier Jahre nach seinem Tod am 12. September 2009 ist am Bahnhof in Solln ein „Mahnmal für Zivilcourage“ enthüllt worden – sein Vater war dabei

Solln -  Es ist schon ein seltsames Gefühl, heute mir der S7 nach Solln zu fahren, genauso wie vor vier Jahren Dominik Brunner. Er wollte an einem ganz normalen Samstag mit dieser S-Bahn auch nur nach Hause fahren – und kam nie an, er starb auf dem Bahnhof in Solln. Regentropfen rinnen wie dicke Tränen am Fenster der S-Bahn herunter.

Genau vier Jahre nach seinem Tod wurde gestern am Bahnhof in Solln ein „Mahnmal für Zivilcourage“ in seinem Andenken enthüllt. Mit schweren Schritten ging sein Vater Oskar Brunner auf die stählerne Skulptur zu. An seiner Seite Uli Hoeneß, der Kuratoriumsvorsitzende der Dominik-Brunner-Stiftung, Minister Ludwig Spaenle und Bürgermeisterin Christine Strobl.

Zum Denkmal gehören drei Texttafeln. Auf einer steht, dass an diesem Bahnhof Dominik Brunner am 12. September 2009 starb, weil er Zivilcourage zeigte, und keiner ihm half. Auf der zweiten ist ein Text von Moliere: „Wir sind nicht nur für das verantwortlich, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“ Auf dem Bahnsteig gegenüber, dort, wo Brunner starb, ist die dritte Tafel, auf der schlicht sein Name mit einem kleinen Foto zu sehen ist.

Dominik Brunner war an jenem 12. September 2009 couragiert vier Schülern zu Hilfe gekommen, die in der S-Bahn von zwei Schlägern bedroht worden waren. Am Bahnhof in Solln wurde er brutal zusammengeschlagen und starb. Ein Opfer roher Gewalt.

Uli Hoeneß gehört zu den Gründern der Stiftung, ebenso wie Franz Roeckl, der mit der Familie Brunner befreundet ist. Mit seiner großzügigen Spende konnte das Projekt realisiert werden. „Ich danke dem Himmel, dass ich einen Beitrag für dieses Mahnmal leisten konnte“, sagt er mit belegter Stimme.

Der Künstler Stefan Rottmeier hat die Skulptur entworfen: Sie nimmt das alte Logo der Stiftung auf – drei Personen, die sich an der Hand halten. „Einfache Symbole wie dieses Motiv versteht jeder, auch der schnell vorbei Eilende“, sagt der Künstler: „Das ist einander an die Hand nehmen und die Hand reichen.“ Er wolle „an die Tat erinnern, aber kein beklemmendes Gefühl erzeugen“. So steht man heute an der Stelle, an der damals Menschen standen, die nicht einschritten.

„Der Fall Dominik Brunner hat eine ganze Nation innerlich berührt und aufgewühlt“, sagt Alois Meier, der Vorsitzende der Brunner-Stiftung: „Er wurde in kurzer Zeit das Synonym für Zivilcourage.“ Sein Tod hat viel bewegt, nicht nur die Debatten, Mut zu zeigen und zu helfen, wo Menschen in Not sind.

Es gibt Kurse für Zivilcourage, Opfer und Helfer werden von der Stiftung unterstützt, und es wird ein Dominik-Brunner-Haus geben, in dem Jugendliche betreut werden sollen. „Die Himmel rühmen...“ sang der Polizeichor – und Stille machte sich breit.

 

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