Viel mehr Andrang beim NSU-Prozess
Seit das Akkreditierungsverfahren für den NSU-Prozess wiederholt wird, haben sich viel mehr Journalisten um Plätze beworben als beim ersten Anlauf.
München - Nach dem neuen Anlauf zur Vergabe der Journalistenplätze im NSU-Prozess hat das Oberlandesgericht München zusätzliche Mitarbeiter abgestellt, um der Bewerbungsflut Herr zu werden. „Wir sind bei der Arbeit“, sagte eine Mitarbeiterin der OLG-Geschäftsstelle gestern. Derzeit würden die Anfragen gesichtet und in Listen aufgenommen. Die Geschäftsstelle bekommt bei der Arbeit Unterstützung aus anderen Abteilungen.
Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, die Platzvergabe zu überarbeiten, war der Prozessbeginn auf den 6. Mai verschoben worden; die 50 Presseplätze werden nun per Losverfahren vergeben (AZ berichtete). Die Ziehung in Anwesenheit eines Notars ist für nächsten Montag geplant.
Wie viele Medien sich akkreditieren wollen, war am Mittwoch unklar. Spekuliert wird, dass es um ein Vielfaches mehr sind als im ersten Verfahren – damals waren es 129 Medien. „Es sind deutlich mehr“, sagte OLG-Sprecherin Andrea Titz. Die Bewerbungen würden sicher verwahrt – „wie alle unsere Akten“, sagte Titz. „Wir sind gewohnt, mit hochsensiblen Daten umzugehen.“