Viel mehr als nur Villen

Bürgerreporterin Erika von Studnitz über ein Viertel mit normalen Bewohnern, alten Bäumen und stillen Orten.
Erika von Studnitz |
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Auch das gibt’s im feinen Bogenhausen: Schräge Graffitikunst in einer Unterführung beim Friedensengel.
Petra Schramek 5 Auch das gibt’s im feinen Bogenhausen: Schräge Graffitikunst in einer Unterführung beim Friedensengel.
Auch das gibt’s im feinen Bogenhausen: Schräge Graffitikunst in einer Unterführung beim Friedensengel.
Petra Schramek 5 Auch das gibt’s im feinen Bogenhausen: Schräge Graffitikunst in einer Unterführung beim Friedensengel.
Die Geräte laufen, aber die Zeit ist stehen geblieben: Gisela Pomp-Werner in ihrem Friseur-Salon am Kufsteiner Platz.
Petra Schramek 5 Die Geräte laufen, aber die Zeit ist stehen geblieben: Gisela Pomp-Werner in ihrem Friseur-Salon am Kufsteiner Platz.
In „Florians Blumenpavillon“ am Kufsteiner Platz besorgt unsere Bürgerreporterin ihre Geburtstagssträuße: Die Blumenmädchen Monika, Petra (im Hintergrund) und Sonja kennen sich aus.
Petra Schramek 5 In „Florians Blumenpavillon“ am Kufsteiner Platz besorgt unsere Bürgerreporterin ihre Geburtstagssträuße: Die Blumenmädchen Monika, Petra (im Hintergrund) und Sonja kennen sich aus.
Eine Galerie der Großen: Auch Erich Kästner, Liesl Karlstadt und Bernd Eichinger ruhen auf dem Bogenhausener Friedhof.
Petra Schramek 5 Eine Galerie der Großen: Auch Erich Kästner, Liesl Karlstadt und Bernd Eichinger ruhen auf dem Bogenhausener Friedhof.

München - Wer über Bogenhausen spricht, denkt meistens an die herrschaftlichen Villen, die Promis, die hier wohnen und die teuersten Grundstücks- und Mietpreise der Stadt. Für mich ist Bogenhausen viel mehr, eine Mischung aus High Society und Schrebergarten – denn auch die gibt es hier, gleich hinter dem Klinikum.

Das Viertel hat viele liebenswerte Seiten und hier wohnen auch viele ganz normale Münchner. An manchen Orten scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, wie in dem kleinen Schreibwarenladen an der Ismaninger Straße, wo es Karten mit alten Blumenmotiven gibt, die man sonst nirgends kaufen kann. Oder wie im Friseursalon von Gisela Pomp. Sie hat schon Generationen die Haare geschnitten, quasi von der Wiege bis zur Bahre. An anderen Ecken schreitet die Zeit rasant voran. Alte Bogenhauser erinnern sich noch, dass dort, wo heute die Strickliesl alias Mae West steht, früher die Schafe weideten.

Was ich besonders mag an Bogenhausen, ist das viele Grün – da sind etwa die Maximiliansanlagen am rechten Isarhochufer. Von der alten Kirche St. Georg, wo im Winter die Kinder rodeln, kann man sehr schön zum Friedensengel und bis zum Gasteig spazieren. Dann gibt es die wunderschön bepflanzten Plätze wie den Europaplatz, den Shakespeareplatz oder auch die Beete rund um den Dianabrunnen am Kufsteiner Platz. Dort steht auch mein Lieblingsbaum: eine Magnolie.

Fast das ganze Jahr ist sie eher unscheinbar, aber im zeitigen Frühjahr ist sie voller Blüten – eine Pracht! In Bogenhausen gab es früher auch viele wunderschöne Privat-Gärten. In den letzten Jahren fällt mir allerdings negativ auf, dass sie weniger werden. Vor allem im Herzogpark werden Einfamilienhäuser abgerissen und alte Bäume gefällt. Auf den Grundstücken entstehen dann große Mehrfamilienhäuser mit wenig Grün.

Aber es gibt natürlich immer noch viele Villen: Die prächtigsten und denkmalgeschützten stehen zwischen der Maria-Theresia-Straße und der Possartstraße sowie im Physiker-Viertel hinter der Sternwarte. Für mich ist die Monacensia ein ganz besonderes Gebäude: Das Haus gehörte dem Künstler Adolf von Hildebrand, der den Wittelsbacher Brunnen am Lenbachplatz gebaut hat. Heute beherbergt es einen Teil der Stadtbibliothek sowie das Literaturarchiv mit Nachlässen vieler berühmter Künstler. Es ist ein sehr besonderer und stiller Ort. Manchmal ist man dort ganz allein.

 

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