Brutale Attacke: Stalker sticht Ex-Freundin nieder

Moosach - Die 43-jährige Angestellte lebte in ständiger Angst vor ihrem gewalttätigen Ex-Freund. Er hatte sie nach der Trennung immer wieder behelligt und auch bedroht. Sie erwirkte schließlich vor Gericht ein Kontaktverbot. Doch der Terror des Ex ging weiter. Selbst als sie sich in einen anderen Mann verliebte und diesen heiratete, stellte der 38-Jährige ihr weiter nach.
Am Sonntag lauerte der Arbeitslose der Angestellten kurz nach 19 Uhr in der Nähe des S-Bahnhofs Moosach auf. Die Frau war offenbar auf dem Heimweg. "Der Täter griff sie unvermittelt und ohne Vorwarnung an", sagt Polizeisprecher Werner Kraus. Der 38-Jährige zog eine Waffe und stach auf das wehrlose Opfer ein. "Die Frau erlitt eine Vielzahl von Stichwunden", so Kraus.
Schnelle Hilfe: Ehemann rettet seiner Frau das Leben
Die 43-Jährige wehrte sich und rief laut um Hilfe. Ihr Ehemann, der sich in der Nähe aufhielt, hörte die Schreie und rannte sofort los. Er sah die 43-Jährige blutüberströmt am Boden liegen und er erkannte sogar den Täter, der gerade wegrannte: Es war der ehemalige Freund seiner Frau.
Der Ehemann wartete erst gar nicht die Ankunft des Notarztes ab, sondern fuhr seine schwer verletzte Frau in ein nahe gelegenes Krankenhaus. Der Zustand der Frau war kritisch, sie blutete stark. Die schnelle Reaktion ihres Mannes rettete der 43-Jährigen vermutlich das Leben. Die Klinikärzte entschlossen sich umgehend zu einer Notoperation. Der Zustand der 43-Jährigen sei inzwischen stabil, hieß es am Montag. Die Frau schwebt laut Polizei derzeit nicht mehr in Lebensgefahr. Sie wird aber weiter auf der Intensivstation behandelt.
Ex-Freund in U-Haft
Zivilfahnder der Polizei nahmen den Verdächtigen noch in der Nacht in der Nähe des Moosacher S-Bahnhofs fest. Auf der Wache leistete der Mann massiv Widerstand. Ein Ermittlungsrichter erließ am Montag Haftbefehl gegen den 38-Jährigen wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Der Arbeitslose sitzt in U-Haft. Er hatte bis zuletzt immer wieder gerichtliche Kontaktverbote ignoriert und seiner Ex-Freundin trotzdem nachgestellt.
Zeugenaufruf: Im Bereich des Tatorts sollen sich zum Tatzeitpunkt mehrere Personen aufgehalten haben. Zeugen dieser Tat werden darum gebeten sich umgehend mit dem Kommissariat 11 des Polizeipräsidiums München, Tel. 089/2910-0 oder auch jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.