Verletzte bei Brand in Altersheim in München

Zwei Seniorinnen und vier Mitarbeiter der Seniorenresidenz in Haidhausen erleiden Rauchgasvergiftungen. Der Brand wurde durch Sauerstoff ausgelöst, der sich an einer Zigarette entzündet hat.
Ralph Hub
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Hier hat es gebrannt: das Altenheim in Haidhausen.
Hier hat es gebrannt: das Altenheim in Haidhausen. © Daniel von Loeper

München - Eine Zigarette am späten Abend hat in einem Seniorenheim in Haidhausen einen Brand ausgelöst – und die 75-jährige Raucherin ins Krankenhaus gebracht. Ihr Zimmer hatte Feuer gefangen, fünf weitere Personen aus der Seniorenresidenz wurden leicht verletzt. Rettungsdienst und Feuerwehr lösten in der Nacht auf Sonntag Großalarm aus. 

Verpuffung durch Sauerstoffflasche der rauchenden Bewohnerin

Die 75-Jährige hat Probleme beim Atmen. Über ein Kunststoffschläuchlein bekommt sie zur Unterstützung der Atmung über die Nase Luft aus einer Sauerstoffflasche verabreicht.

Gefährlich wird die Lage allerdings, wenn ein Patient zur selben Zeit raucht. Die 75-Jährige hat das nach Angaben der Polizei offenbar getan. Es kam zu einer Verpuffung. Durch die Hitze erlitt die Rentnerin Verbrennungen zweiten Grades im Gesicht und am Oberkörper.

Überall Rauch: Mitarbeiter können Brand löschen

Ein Teil ihrer Zimmereinrichtung fing ebenfalls Feuer. Der Rauch breitete sich im ersten Stock der Seniorenresidenz in der Ernst-Reuter-Straße aus. Mitarbeitern des Altenheims gelang es, den Brand selbst zu bekämpfen. Der Feuerwehr blieben nur Nachlöscharbeiten.

Mehrere Verletzte

Durch den giftigen Qualm im Haus erlitt eine weitere Bewohnerin, eine 91 Jahre alte Frau, eine leichte Rauchvergiftung. Sie musste zur Behandlung allerdings nicht wie die 75-Jährige ins Krankenhaus gebracht werden. Ein Notarzt versorgte die 91-Jährige ambulant vor Ort. Die vier Mitarbeiter des Heims, die den Brand weitgehend gelöscht hatten, wurden ebenfalls verletzt. Die drei Frauen und ein Mann erlitten leichte Rauchgasvergiftungen. Sie mussten ebenfalls nur ambulant von Sanitätern und Ärzten versorgt werden.

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Kripo hat Ermittlungen aufgenommen

Brandfahnder der Kripo haben die Ermittlungen aufgenommen. Momentan gehen sie davon aus, dass eine brennende Zigarette in Verbindung mit dem zugeführten Sauerstoff den Brand ausgelöst hat.

Der Sachschaden an dem Seniorenheim durch den Brand und das Löschwasser wird derzeit auf rund 50 .000 Euro geschätzt.

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4 Kommentare
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  • Kampf den Schwurblern am 27.06.2022 11:19 Uhr / Bewertung:

    Zigaretten rauchen und auf Sauerstoff angewiesen sein?
    Ist nicht das 1. Mal dass soetwas passiert.
    Man sollte diese Älteren Leute besser kontrollieren, denn es geht ja nicht nur um deren Leben,
    es hätte noch weit aus mehr passieren können.

  • Witwe Bolte am 27.06.2022 12:57 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kampf den Schwurblern

    Ich bin regelmässig als Besucherin in einem Pflegeheim. Im Garten sitzen oft zwei Frauen 80plus, beide mit Sauerstoffschläuchlein in der Nase und beide rauchen. Wahrscheinlich haben die COPD.
    Im Zimmer können/dürfen die nicht rauchen, da ein Rauchmelder an der Decke hängt. Der ist auch Pflicht.
    In einem anderen Pflegeheim erzählte der Heimleiter mal, dass er jemanden, der im Zimmer raucht, sofort rausschmeissen würde, egal wie krank der auch wäre. Verständlich.

  • Deri am 27.06.2022 14:41 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Witwe Bolte

    Zitat: "Im Zimmer können/dürfen die nicht rauchen, da ein Rauchmelder an der Decke hängt. Der ist auch Pflicht"
    Rauchmelder sind auch seit längerem in Wohnungen Pflicht - reagieren aber nicht auf Zigarettenrauch. Wir wurden diesbezüglich bei Installation von der Hausverwaltung informiert. Und so verhält es sich auch. Stellen Sie sich mal vor, wie viele Rauchmelder plötzlich zu piepsen anfingen, wenn der/die Mieter Raucher ist/sind.

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