Unterschriften für die Sechzger-Boxer
Mit 3000 Unterstützer-Unterschriften wollen Fans und Politik für die Halle der Boxer vom TSV 1860 kämpfen - oder für ein Ersatzquartier.
Isarvorstadt - Was passiert mit der Turnhalle der Boxer des TSV 1860 an der Auenstraße? Laut einer Ankündigung der Stadt soll die Halle ab 2015 neu gebaut werden, denn die benachbarte Mittelschule an der Wittelsbacherstraße braucht mehr Platz.
Wo die Boxer dann trainieren sollen, ist unklar. In der neuen Halle zumindest soll kein Platz mehr für sie sein.
Die Fans und Mitglieder des Traditions-Vereins haben gemeinsam mit der Wählergruppe HUT, den Giasinga Buam und der Aktionsgruppe Untergiesing für den Verbleib der Boxer in der Auenstraße Unterschriften gesammelt.
HUT startete eine Online-Petition, außerdem wurde ganz altmodisch mit Stift und Zettel für die Boxer getrommelt. 3000 sind zusammengekommen.
Fan-Vertreter Max B. von den Giasinga Buam und Max Heisler von der Wählergruppe HUT brachten die Unterschriftenlisten am Samstag zum Rathaus, damit sie dem zuständigen Referat für Bildung und Sport übergeben werden.
"Die Halle ist auf jeden Fall sanierungsbedürftig, sagt Heisler. "Aber das die Boxer dort deshalb hinterher keinen Platz mehr haben sollen, ist nicht einzusehen".
Zuletzt hatten sich auch SPD-OB-Kandidat Dieter Reiter und sein CSU-Kontrahent Josef Schmid dafür stark gemacht, dass die Boxer wenigstens einen neuen Standort bekommen.
Gut 500 Mitglieder hat der Boxverein der Sechziger. Hier werden auch viele Jugendliche betreut.
"Wir sind nicht nur ein Boxverein, wir sind ein soziales Unternehmen", sagte Box-Abteilungsleiter und Chef-Trainer Ali Cukur zur AZ. Vom Jugendlichen oder sozial Schwachen bis zum besser verdienenden Arzt oder Ingenieur seien sämtliche Schichten vertreten. "Und auch aus mehr als 30 Nationen trainieren sie bei uns."
Die Halle gehört der Stadt und liegt auf städtischem Grund im Geviert Wittelsbacher Straße/Auenstraße, wo auch die Mittelschule Wittelsbacherstraße und eine Kita in der Auenstraße 17 untergebracht sind.
Eben jene Schule soll jetzt einen neuen Anbau bekommen. Dafür wird der Platz gebraucht.
HUT-OB-Kandidat Wolfgang Zeilnhofer-Rath findet: „In einer boomenden Stadt wie München kann es nicht angehen, dass nur noch Luxusimmobilien gebaut werden, und dass für wertvolle Integrationsarbeit mit benachteiligten Jugendlichen, wie sie die Löwen-Boxer leisten, kein Raum mehr vorhanden ist.“
Aktuell ist die Stadt an den Verein herangetreten, um eine Lösung für die Standortfrage zu finden.
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