Unterm Strudel AZ lesen
Altstadt - Berühmt sind wir für unsere Strudel und Gugelhupfe“, sagt Oskar Arzmiller und strahlt dabei übers ganze Gesicht. Täglich sind etwa 30 verschiedene Gebäcksorten in der großen Kuchenvitrine. „Alles schmeckt unterschiedlich, wir haben Rezepte aus dem 19 Jahrhundert gekauft“, verrät er.
Der Geschäftsführer des Cafés ist mittlerweile 67 Jahre alt – und genau 67 Jahre gibt es sein Café. Er hat es von seinem Vater geerbt, das erfüllt ihn schon mit etwas Stolz, es ist sein Leben. „Ich kann nicht zuhause sitzen und dem Gras beim Wachsen zuschauen“ sagt der gebürtige Münchner.
Und es läuft gut im Arzmiller. Woran das liegt? „Wir bieten Klasse statt Masse“, sagt Arzmiller. Natürlich könne man Waren billiger produzieren, beispielsweise mit Butter-Zusatzstoffen oder Trockenei, doch: „Das kommt für uns niemals in Betracht. Das verbindet mich mit Alfons Schuhbeck, Eckart Witzigmann und Hans Haas.“
Alles, was im Arzmiller zu haben ist, wird selbst hergestellt. Oskar Arzmiller ist fünf bis sechs Tage in seinem Café. Er hat seine Mitarbeiter gut im Blick und einmal die Woche geht er selbst noch zur Unterstützung seines Küchenpersonals in die Backstube: „Dann ziehe ich die Strudelblätter. Unter dem Strudelteig muss man die Abendzeitung drunter lesen können. Je dünner der Teig ist desto besser und desto krosser ist er“, weiß Arzmiller.
Das Café Arzmiller befindet sich im Theatinerhof – einem der schönsten Plätze Münchens. Viel Stammkundschaft hat das Lokal mit 120 Sitzplätzen drinnen und 150 Sitzplätzen draußen. Kaffee to go gibt es nicht im Arzmiller. „Wir laufen nicht jedem Trend nicht nach“, betont Arzmiller. An München liebt er alles, vorallem die Menschen seien anders als in anderen Städten: viel aufgeschlossener. Apfelstrudel oder Mohn-Topfenstrudel gibt es für 5,30 Euro. Der absolute Renner ist der Esterhazy-Schokogugelhupf für 4,10 Euro. Crèmetorten und Sahne-Torten bekommt man für 4,10 Euro.
Theatinerhof – Salvatorstr. 2, Telefon 294 273
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