Unheimlicher Sprung aus dem Fenster...

Es sieht unheimlich aus, was dort an der Hauswand in der Gabelsbergerstraße passiert.
von  Markus Giese
Merkwürdige Metallstücke sind an der Fassade der Gabelsbergerstraße, Ecke Türkenstraße. Was dahintersteckt...
Merkwürdige Metallstücke sind an der Fassade der Gabelsbergerstraße, Ecke Türkenstraße. Was dahintersteckt... © Simona Brummer

In eine unscheinbare Hauswand in der Gabelsbergerstraße sind merkwürdige Metallstücke eingearbeitet. Welchen Sinn sie haben, versteht man erst, wenn in der Maxvorstadt die Sonne untergeht.

Maxvorstadt – An der Kreuzung Gabelsbergerstraße, Ecke Türkenstraße - gegenüber der Pinakothek der Moderne -  sind an einer scheinbar ganz normalen Hauswand eigenartig geformte Metallsplitter angebracht. Wer verstehen will, was sie bedeuten, muss auf den Einbruch der Dunkelheit warten.

Dann nämlich geht der Scheinwerfer unterhalb der eigenartigen Vorrichtung an und plötzlich ist es zu erkennen: Das Licht und die Schatten, die die Metallsplitter werfen, ergeben zusammen ein Bild eines Mannes, der mit weit ausgestreckten Armen von der Fassade des Hauses direkt auf den Betrachter des Kunstwerks herabzuspringen scheint.

Verantwortlich für diese verblüffende Spiel mit der menschlichen Wahrnehmung ist der Künstler Fabrizio Cornelis. Cornelis hat das Prinzip der Anamorphose (Bilder werden nur aus bestimmten Blickwinkeln, meist mit Hilfe von Spiegeln oder anderen Hilfsmitteln sichtbar) aufgegriffen und weiterentwickelt. Hier zählt nicht der Standort oder der Blickwinkel des Betrachters, sondern der gezielte Einsatz einer Lichtquelle, die das verzerrte Bild korrigiert.

Seit einer Ausstellung Cornelis' in der Galerie Rütz im Jahr 2010 macht die Schatten-Skulptur die sonst so triste Straßenecke zu einem echten Hingucker.

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