Umgestaltung am Sendlinger Tor: Mehr Platz für Radfahrer geplant

Seit Jahren herrscht am Sendlinger Tor Baustelle. Im Untergrund soll bis 2023 alles fertig sein. Dann gehen die Arbeiten an der Oberfläche los. Was sich verändert.
von  Christina Hertel
Am Sendlinger Tor sollen es Radfahrer künftig wesentlich sicherer und bequemer haben.
Am Sendlinger Tor sollen es Radfahrer künftig wesentlich sicherer und bequemer haben. © IMAGO / Ralph Peters

Altstadt - Seit fünf Jahren wird am Sendlinger Tor ununterbrochen gebaut. Im Laufe dieses Jahres soll der neue U-Bahnhof endlich fertig sein.

Ein Ende der Baustelle bedeutet das aber nicht: Dann wird an der Oberfläche weitergebaut. Denn auch die soll einmal ganz anders aussehen als heute. Vorteile wird es vor allem für Radfahrer und Fußgänger geben. Denn sie bekommen mehr Platz.

Umgestaltung am Sendlinger Tor: Radfahrer sollen es sicherer und bequemer haben

Stadträtin Gudrun Lux von den Grünen nennt die Pläne einen "Meilenstein für die Verkehrswende". Auch Andreas Schuster von der SPD ist zufrieden mit dem, was das Mobilitätsreferat vorschlägt. Der Stadtrat wird also am Mittwoch voraussichtlich seine Zustimmung erteilen, damit die Stadtwerke die Baufirmen beauftragen können. Mitte 2023 soll alles fertig sein.

Wesentlich sicherer und bequemer sollen es in Zukunft vor allem die Radfahrer haben, die von der Innenstadt auf das Sendlinger Tor zufahren, erklärt Schuster. Dort gibt es momentan bloß einen Radfahrstreifen in Mittellage, den die Autos zum Abbiegen überqueren müssen. Nach der Umgestaltung soll es dort einen echten Radweg mit einem hochgelegten Randstein geben, sagt Schuster.

Gleichzeitig wird Autofahrern Platz genommen: Sie können wie jetzt während der Baustellenzeit geradeaus in die Lindwurmstraße und nach rechts in die Sonnenstraße fahren. Für das Linksabbiegen steht künftig die Straße "An der Hauptfeuerwache" zur Verfügung.

Zwischenschritt für einen Boulevard Sonnenstraße

Auch in der Sonnenstraße und in der Lindwurmstraße sollen neue, breitere Radwege entstehen. Allerdings sind diese zunächst Provisorien. Denn die gesamte Lindwurmstraße soll umgestaltet werden, gerade arbeitet die Verwaltung dafür Varianten aus, so Schuster. Er wünscht sich, dass dort in beide Richtungen je eine Autospur entfällt, damit Radfahrer und Fußgänger mehr Platz haben.

Auch der Radweg, der vom Sendlinger Tor auf die Sonnenstraße mündet, wird auf 2,80 Meter verbreitert. Das freut Gudrun Lux besonders. Sie sieht darin einen wichtigen Zwischenschritt für einen Boulevard Sonnenstraße. Denn die Verwaltung prüft gerade, ob es möglich ist, auch dort Autospuren abzuschaffen und Fußgängern und Radlern mehr Raum zu geben.

Starten soll die Baustelle an der Oberfläche am Sendlinger Tor spätestens Mitte 2023, so Schuster. Dann sollen nicht nur Radwege gebaut werden. Auch mehr Sitzgelegenheiten sollen kommen, der ganze Platz soll an Aufenthaltsqualität gewinnen. Und das ist aus Schusters Sicht notwendig: "Schließlich ist das das Tor zur Fußgängerzone."

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