Über den Dächern des Gasteig

Eine Gruppe von Münchner Studenten will dem Gasteig buchstäblich auf’s Dach steigen. Denn Münchens größtes Kulturzentrum verfügt hier über Potenzial, das leider noch brachliegt.
Haidhausen - Die Dachlandschaft des Gasteig ist in der anhaltenden Debatte um die Sanierung bisher eher stiefmütterlich behandelt worden. Studenten der Akademie der bildenden Künste haben sich die Frage gestellt, was man mit dem Dach anstellen könnte – immerhin bietet sich von dort aus ein ganz wunderbarer Ausblick über München und die Isar, bis hin zu den Alpen.
Die Ideen der elf Studenten sind vielfältig. Sie reichen von Urban Gardening mit Kräutergewächshaus und Kochstudio, über einen öffentlichen Arbeitsraum bis hin zu Utopien, wie Schlafzimmerkapseln mit Blick auf den Sternenhimmel. Eine Wellness-Oase mit Sauna ist auch dabei – ein bisserl Entspannung in der Sanierungs- und Konzertsaaldebatte käme wohl vielen recht. Melina Regenscheidt hat indes eine Stahlkonstruktion entworfen, die in ihrer Form an die Alpen erinnert und schwindelfreien Sportlern als Klettergarten dienen würde.
„Die Faszination des Hauses kommt von der Vielfalt der Angebote. Sie machen den Gasteig zum ‚Wohnzimmer der Stadt‘. Die Dachlandschaft kann eine Attraktive Ergänzung zum Gesamtangebot sein,“ sagt Maria Auböck, Professorin für Gestalten im Freiraum an der Akademie der Bildenden Künste. Unter ihrer Leitung haben die Studenten ihre Entwürfe erdacht und konzipiert.
Das Projekt ist als unverbindliche Ideenfabrik gedacht. Ziel ist es also nicht einen fixen Plan für die Dachgestaltung zu entwerfen. Vielmehr geht es darum aufzuzeigen, welche Möglichkeiten das ungenutzte Dach des Gasteig bietet – wie so viele andere Dachflächen in der Stadt, die Platz für Panoramabars, Dachgärten oder Schreibwerkstätten böten.
Die Entwürfe sind noch bis 18. Juni im Foyer des Gasteig ausgestellt und kann täglich von 8 bis 23 Uhr besichtigt werden. Am 17. Juni um 19.30 Uhr findet im Rahmen der Ausstellung die Podiumsdiskussion „Auf die Dächer, München“ statt. Mit dabei sein werden auch Stadtbaurätin Elisabeth Merk und Maria Auböck.