U-Bahnhof Westfriedhof: Ein Sanierungsfall!
Chloridhaltiges Wasser hat die Schäden an dem U-Bahnhof verursacht, der nun saniert werden muss. War es "Pfusch am Bau?" - das wollen CSU-Stadträte wissen.
Moosach - Rund um den U-Bahnhof Westfriedhof wird ab Juni gebaggert: Voraussichtlich bis Ende 2017 wird saniert.
Dabei ist der U-Bahnhof noch gar nicht so alt. Der Bau hat erst vor 16 Jahren geöffnet.
War es "Pfusch am Bau?", wollen die CSU-Stadträte Alexander Dietrich und Manuel Pretzl wissen. "Das Bauwerk wurde erst 1998 eröffnet. Es erstaunt, dass bereits nach 16 Jahren eine derart umfassende Sanierung erforderlich ist", schreiben die Stadträte in einem Antrag.
Chloridhaltiges Wasser habe den Stahl beschädigt – vor allem die Außenwände an dem U-Bahnhof haben gelitten, geben die Stadtwerke Auskunft.
Man wolle sich dem Schaden von außen nähern. Innen könnten einzelne Stellen betroffen sein.
"Wir überprüfen weitere Bahnhöfe"
Die Stadtwerke teilen auf Anfrage zudem mit: "Die von der CSU angesprochenen Themen sind Teil der Untersuchungen, die bei den SWM bereits seit einiger Zeit laufen; wir überprüfen dazu auch weitere U-Bahnhöfe. Auch ist das Thema nicht neu; wir hatten dazu schon im Zusammenhang mit der mehrjährigen Fugensanierung am Hauptbahnhof berichtet."
Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen. "Daher bitten wir noch um etwas Geduld."
Und weiter: "Gesicherte Erkenntnis ist, dass die Schäden am Hauptbahnhof und am Westfriedhof durch chloridhaltiges Wasser verursacht wurden. Eintrittsort für das Wasser war hauptsächlich die Fuge zwischen dem Bauwerksdeckel und der äußeren Bauwerkswand. Dort gibt es keine Abdichtung."
Wer war der Bauherr?
Warum das so sei, werde mit dem Baureferat geklärt. "Das Baureferat beziehungsweise früher das U-Bahnbaureferat war Bauherr der Bahnhöfe. Auf die SWM gingen die Bauwerke erst später, lange nach Fertigstellung, über. Die nach 1999 fertiggestellten Bauwerke wurden an die SWM verpachtet."
Die Vorgehensweise rund um den U-Bahnhof verlaufe nun „analog zum Hauptbahnhof“, haben die Stadtwerke ihre Pläne angekündigt: Abschnittsweise wird von der Oberfläche aus gegraben und mit einem Hochdruckstrahl die Außenwand des unterirdischen Gebäudes von ihrer Betonverschalung freigelegt.
Eine rund 130 Meter lange Baugrube
Die Arbeiten beginnen ab Juni am Nordwest-Ende des Bahnhofs – an der Dachauer Straße, Ecke Hanauer Straße. Dazu wird eine rund 130 Meter lange und 2,50 Meter breite Baugrube auf der Westseite der Hanauer Straße eingerichtet.
Passanten auf dem Fuß-und Radweg müssen deshalb mit „leichten Einschränkungen“ rechnen. Am Straßenrand fallen auf der Baustelle mehrere Bäume.
Wohl ab 2016 kann die Trambahnhaltestelle Westfriedhof vorübergehend nicht mehr angefahren werden, sagt ein MVG-Sprecher. Der U-Bahnverkehr soll zunächst nicht betroffen sein.
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