Typisierungsaktion für Leukämie-Patientin

In Solln lassen sich Menschen typisieren, um die an Leukämie erkrankte Leyla Bag (47) zu retten. Zur Aktion kommt auch Martin Mitterer (34): Er lebt nur noch, weil sich für ihn ein Spender fand.
Michael Burner / Onlineredaktion |
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Martin Mitterer und Meral Fahrensohn engagieren sich für Knochenmarkspenden.
Gregor Feindt 4 Martin Mitterer und Meral Fahrensohn engagieren sich für Knochenmarkspenden.
Vater Markus Lex mit seinen Töchtern Louise und Carolin. Er ist für die Spende extra aus Murnau angereist.
Gregor Feindt 4 Vater Markus Lex mit seinen Töchtern Louise und Carolin. Er ist für die Spende extra aus Murnau angereist.
Auch der AZ-Redakteur macht mit bei der Typisierungsaktion.
Gregor Feindt 4 Auch der AZ-Redakteur macht mit bei der Typisierungsaktion.
Schauspieler Robinson von Lindenschmitt lässt sich anzapfen.
Gregor Feindt 4 Schauspieler Robinson von Lindenschmitt lässt sich anzapfen.

Solln - Besondere Tapferkeit ist nicht erforderlich. „Es war nur ein kleiner Piekser – mehr nicht“, sagt der Schauspieler Robinson von Lindenschmitt in einer Grundschulturnhalle in Solln. Er hat gerade Blutstammzellen zur Typisierung gespendet – in der Hoffnung, der an Leukämie erkrankten Leyla Bag (47) zu helfen. Er ist nun einer von 22 Millionen registrierten Knochenmarkspendern weltweit.

Die Stiftung „Aktion Knochenmarkspende Bayern“ hatte in Zusammenarbeit mit Meral Fahrensohn, der Nichte der schwerkranken Leyla Bag, diese Typisierungsaktion gestern in Solln ins Leben gerufen.

„Ich hoffe, dass heute ein passender Spender für meine Tante dabei ist“, sagt Meral Fahrensohn. In den nächsten zwei Monaten brauche ihre Tante dringend eine Knochenmarkspende – sonst sei es zu spät.

Einer, der weiß, was es heißt, todkrank auf einen geeigneten Spender zu warten, ist auch in die Turnhalle gekommen: Martin Mitterer (34), Arzt im Kreiskrankenhaus Ebersberg. Er ist hier, weil er mithelfen will, die Menschen zu motivieren und für Knochenmarkspenden zu werben.

2006 haben die Ärzte bei ihm einen Lymphdrüsen-Tumor diagnostiziert. Er unterzog sich einer Chemotherapie und hat den Krebs besiegt. Mit einer fast tödlichen Begleiterscheinung: myeloische Leukämie. Diese Krankheit kann als Nebenwirkung einer Chemotherapie auftreten. „Da bekommt man erst die grauenvolle Diagnose Krebs und danach noch Leukämie. Das war ein derber Schlag“, erzählt Mitterer. Er kann sich in die Situation von Leyla Bag hineinversetzen: „Du wartest jeden Tag darauf, dass die Tür aufgeht und dir einer die gute Nachricht bringt, dass ein Spender gefunden wurde“, sagt Mitterer.

Bei ihm habe es knapp drei Monate gedauert, dann war ein geeigneter Spender gefunden. Heute ist er wieder gesund. Seine Spenderin, eine ihm zunächst unbekannte Marina (29) aus Kroatien, hat er danach auf seine Hochzeit eingeladen. Heute sind sie Freunde und telefonieren regelmäßig miteinander.

Der Lebensretter für Leyla Bag muss erst noch gefunden werden. Die Aktion in Solln soll die Chance noch einmal erhöhen. In der 22-Millionen-Kartei ist bislang kein Mensch registriert, der als Spender für sie in Frage kommt.

Bereits am Vormittag haben sich in der Turnhalle 41 Leute typisieren lassen. Das heißt: Sie haben sich rund zwei Milliliter Blut abnehmen lassen, das dann in einem Labor getestet und registriert wird.

Ob bei der Aktion ein passender Spender für Leyla Bag dabei gewesen ist, kann in etwa fünf bis sechs Wochen festgestellt werden. Falls es so kommt, „wird das der schönste Moment in Leylas Leben“, sagt Martin Mitterer. Er weiß, wovon er spricht.

 

 

 

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