Tucherpark: Heute eine Insel - bald Teil der Stadt?

Die große Renovierung: Die meisten Bürogebäude aus den 60er Jahren werden saniert. Für mehr Wohnen, Einkaufen, Genuss und Vereine soll das Quartier verdichtet werden.
Eva von Steinburg
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Im Osten die Isar, im Westen der Englische Garten und im Norden das Lehel: die Noch-Bürosiedlung Am Tucherpark.
Im Osten die Isar, im Westen der Englische Garten und im Norden das Lehel: die Noch-Bürosiedlung Am Tucherpark. © Hines Deutschland GmbH

Schwabing-Freimann - Am Tucherpark - jeder kennt den Ort vom Namen, doch die wenigsten Münchner waren dort. Besonders sein Zentrum, mit dem legendär-kastigen Hilton Park Hotel, ist vielen ein Begriff. Patric Wolf (46), Vorsitzender des BA Schwabing-Freimann, hatte im Saal im obersten Stock 2006 seine Hochzeit feiern wollen. Doch die Miete überstieg dann die finanziellen Vorstellungen des CSU-Manns.

Pläne für Tucherpark: "Unser Stichwort ist Diversität"

2019 hat die Hypovereinsbank ihren früheren Verwaltungsstandort "Am Tucherpark" für eine, so Wolf, "exorbitante" Summe verkauft. Für über eine Milliarde Euro wird kolportiert. Die aktuellen Besitzer kündigen jetzt überraschend an: "Wir werden die meisten Gebäude erhalten und renovieren", so Christian Meister von Hines Deutschland, der die Bauprojekte des Investors in München verantwortet.

Das Hilton-Hotel im Zentrum des Ensembles. Davor hält der Bus.
Das Hilton-Hotel im Zentrum des Ensembles. Davor hält der Bus. © Hines Deutschland GmbH

Die Sorgen, dass auf dem Filetstück zwischen Englischem Garten im Westen und der Isar im Osten, ein Reichen-Ghetto mit Luxus-Eigentumswohnungen entsteht, möchte Hines zerstreuen: "Unser Stichwort ist Diversität. Wir stellen Mietwohnungsbau in den Vordergrund und bezahlbaren Wohnraum", sagt Alexander Möll, Geschäftsführer von Hines Deutschland. Auch Mitarbeiterwohnungen für Unternehmen sind angedacht.

Läden, Restaurants, Kitas und Treffpunkte im Tucherpark geplant

Zum Thema Ökologie heißt es: "Flächen entsiegeln und Grün erhalten". Denn der Tucherpark hat 2.000 Bäume, teils bis 25 Meter hoch. Um sie herum soll gebaut werden. Dazu plätschert der Eisbach durch das Gelände. Zum Teil könnte er aus seinem Betonkanal befreit werden. "Wir wünschen uns Ideen aus der Bevölkerung", meint Christian Meister.

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Problematisch ist: Als autogerechtes Quartier geplant, gibt es im Tucherpark breite Straßen und Gehwege, einen hohen Grad an Versiegelung. Die Erdgeschosszonen der Gebäude sind "tot". In Zukunft sind hier Läden, Restaurants, Kitas und Treffpunkte von Vereinen geplant. Voraussichtlich abgerissen werden die Gebäude der Sportanlagen, mit dem geschlossenen Schwimmbad, und das Verwaltungsgebäude Eisbach 3.

Die Planungen, wie die abgelegene "Insel" Am Tucherpark mehr Teil der Stadt werden kann, wurde gestern dem BA Schwabing-Freimann vorgestellt. "Noch ist das Projekt relativ vage. Wir begrüßen es aber und bringen uns ein", kommentiert es BA-Chef Patric Wolf. Der Politiker findet, dass Künstlerateliers, Restaurants und auch Nachtleben zum Tucherpark der Zukunft passen: "Und der Eisbach soll eine Uferpromenade bekommen!"

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19 Kommentare
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  • ShotgunHorst am 20.05.2021 16:12 Uhr / Bewertung:

    Aus der Ecke könnte man tatsächlich was gutes machen. Nur bitte nicht wieder 5 stöckige Kästen, an so einem Standort sollte unbedingt eine spannende Architektur umgesetzt werden!

  • Heide Fröttmaninger am 19.05.2021 12:05 Uhr / Bewertung:

    ""Wir stellen Mietwohnungsbau in den Vordergrund und bezahlbaren Wohnraum", sagt Alexander Möll, Geschäftsführer von Hines Deutschland."

    Unsere Mietwohnungen wird sich auch ein normaler Scheich und ein Durchschnittsoligarch leisten können. zwinkern

  • huraxdax am 19.05.2021 11:49 Uhr / Bewertung:

    "Unser Stichwort ist Diversität. Wir stellen Mietwohnungsbau in den Vordergrund und bezahlbaren Wohnraum"
    Sorry - aber an dieser Aussage ich Zweifel, wurde doch das Gelände für einen "exorbitanten" Betrag gekauft. Ich denke nicht, dass die Investoren das rein aus wohltätigen Zwecken gekauft haben und jetzt auch noch renovieren/umbauen wollen....
    Hauptsache der BA kann träumen von Künstlerateliers und Uferpromenaden. Reden wir mal in 2-3 Jahren drüber

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