Trümmerfrauen-Denkmal: Grüner kritisiert Verhüllung
Für ihre Aktion haben die Grünen Sepp Dürr und Katharina Schulze viel Kritik einstecken müssen. Jetzt sogar von einem Parteikollegen.
Altstadt - Jetzt gibt es auch Gegenwind aus den eigenen Reihen: Der grüne Kommunalpolitiker Wolfgang Leitner, der 2014 für den Münchner Stadtrat kandidiert, hat sich in einem offenen Brief an "Sepp" und "Katharina" gewandt und ihnen ins Gewissen geredet: das mit der Verhüllung, "War das wirklich nötig?"
Streng wissenschaftlich sei zwar "unstreitbar, dass 85 Prozent der ,Trümmerfrauen' in München Männer waren und über 90 Prozent eine Nazi-Vergangenheit hatten", schreibt Leitner.
Aber: "Mir geht es vor allem um die Geste: wie kann man ein Denkmal so behandeln? Wo man mit Worten differenzieren kann, wird hier mit Symbolik alles platt gemacht."
Weiter und sehr persönlich heißt es im O-Ton:
"Meine Oma hat in den Münchner Nachkriegsjahren sechs Kinder großgezogen, sehr oft unter schwersten Bedingungen und auch wenn sie bei den großen Räumaktionen nicht dabei war und vielleicht nie einen Ziegelstein in der Hand hatte - sie gehört zur Generation der 'Trümmerfrauen', zumindest aber zur Aufbaugeneration.
Wer nur das Bild sieht, wie Ihr ein Banner über das Denkmal zieht, das pauschal von Alt-Nazis spricht, wird sich fragen, wen Ihr damit meint. Eine ganze Generation? Alle MünchnerInnen, die die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut haben?"
Der Brief endet mit den Worten:
"Denk(t)-mal nach!"
Auf Twitter hatte sich der Grünen-Politiker Leitner sogar noch deutlicher geäußert. Direkt an Dürr und Schulze gerichtet schrieb er: "Was für eine schwachsinnige Aktion! Rechthaberei um jeden Preis."
Weiter und sehr persönlich heißt es im O-Ton:
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