Trotz Protest: Stadt München verlängert Pachtvertrag mit Golfclub Thalkirchen

Der Golfplatz in Thalkirchen bleibt bis 2034 erhalten, dann kann Schluss sein.
von  Christina Hertel
"Golfplatz - Zutritt nur für Spieler. Unfallgefahr durch fliegende Bälle" steht auf einem der Schilder.
"Golfplatz - Zutritt nur für Spieler. Unfallgefahr durch fliegende Bälle" steht auf einem der Schilder.

Thalkirchen - Der Stadt geht der Platz aus. Das hört man häufig. Dabei besitzt München 14 Hektar praktisch mitten in der Stadt nahe der Isar in Thalkirchen. Allerdings verpachtet sie diese Fläche (auf die übrigens fast zweimal der Leipziger Hauptbahnhof passen würde) an den Münchner Golf Club.

Münchner Stadtrat verlängert Pachtvertrag um zehn Jahre

Die Pachtverträge wären eigentlich 2024 ausgelaufen. Doch der Stadtrat hat sich am Donnerstag entschieden, ihn zehn weitere Jahre, also bis 2034, zu verlängern. Die Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) freut, dass der Verein seine "hervorragende Arbeit" fortsetzen kann.

"Golfplatz - Zutritt nur für Spieler. Unfallgefahr durch fliegende Bälle" steht auf einem der Schilder.
"Golfplatz - Zutritt nur für Spieler. Unfallgefahr durch fliegende Bälle" steht auf einem der Schilder.

Auch Geschäftsführer Alexander Sälzler ist zufrieden - auch wenn er sich ein paar Jahre mehr gewünscht hätte, wie er sagt. Andererseits seien die Verhandlungen lang gewesen.

Protest gegen Golfclub Thalkirchen

Denn dass die Golfer so viel Platz an so einer guten Lage bekommen, stört einige: Linken-Stadträtin Brigitte Wolf hatte vor zwei Jahren beantragt, dass der Golfplatz in das Landschaftsschutzgebiet einbezogen und aufgewertet werden müsse.

Auch der Verein Münchner Forum ärgerte sich schon vor dem Beschluss in einem offenen Brief: "Wir wollen verhindern, dass städtische Flächen der Allgemeinheit verwehrt bleiben, damit wenige Privilegierte dort Golf spielen können." Anders als viele meinen, könne auch die Allgemeinheit auf dem Platz spazieren, entgegnet Sälzler.

Nach 2034 könnte damit Schluss sein. Denn in der Beschlussvorlage des Kommunalreferats heißt es: Ein Konzept für eine Grünanlage zu erstellen, nehme Zeit in Anspruch. Bis dahin wolle die Stadt die Flächen nicht brachliegen lassen.

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