Tram-Westtangente: Auf die Schiene gebracht
München - Nach einem heftigen Schlagabtausch hat der Stadtrat gestern gegen die Stimmen von CSU und FDP den nächsten grossen Schritt für eine Trambahn-Westtangente vom Romanplatz in Nymphenburg zur Aidenbachstrasse im Süden beschlossen. Die Route kann nun im Detail ausgearbeitet werden.
CSU-Stadtrat Otto Seidl prangerte das Projekt als pure "Steuergeldverschwendung" an: "Die Westtangente will keiner, das müssen Sie akzeptieren." Es gebe auch noch viele ungelöste Fragen - etwa, wie die Tram die Laimer Unterführung passieren soll. Denn wie die umgebaut wird, hängt auch davon ab, ob die zweite Stammstrecke kommt. Für die Fürstenrieder Strasse sieht Seidl ein Verkehrschaos voraus, wenn für die Tram Fahrspuren wegfallen.
"Die CSU hat aus 30 Jahren Verkehrspolitik nichts gelernt", knurrte SPD-Stadtrat Ingo Mittermaier zurück.
FDP-Fraktionschef Michael Mattar empfahl, mit einer Entscheidung bis zum Jahre 2016 zu warten: Dann wäre die Frage der Stammstrecke geklärt.
"Die Tram-Westtangente ist unverzichtbar, um die Mobilität auch in Zukunft stadtverträglich zu gestalten", sagte der Grünen-Verkehrsexperte Paul Bickelbacher. "Wir brauchen leistungsfähige Verbindungen - gerade auch auf tangentialen Strecken."