Tram-Chaos: Haidhausen bekämpft Verspätungen

Au-Haidhausen - Kleine Änderungen mit großer Wirkung, so bezeichnet das Mobilitätsreferat die Maßnahmen zur Beschleunigung von Bus und Tram, die in der vergangenen Woche vorgestellt wurden. Einige davon sind bereits umgesetzt, etwa neue Markierungen und Halteverbote, die dafür sorgen, dass parkende Autos den ÖPNV nicht mehr behindern können.
Straße zu eng am Johannisplatz
Auch in Haidhausen ärgert sich der Bezirksausschuss (BA) über parkende Autos, die die Tram behindern. Zwischen Johannisplatz und Schiltbergerstraße komme es immer wieder zum kompletten Stillstand der Bahn, klagen die Lokalpolitiker.
Weil die dortigen Parkplätze senkrecht angeordnet sind, ragen Fahrzeuge immer wieder zu weit in den Trambereich hinein. Manchmal komme es beim unachtsamen Ausparken sogar zu Unfällen mit der Tram.
Tram: Verspätung wegen parkender Autos
Die so entstehenden Verspätungen oder gar Unterbrechungen ziehen sich dann über den gesamten Verlauf der Tram-Linien 15 und 25. In den Jahren 2021 und 2022 sei dies insgesamt 14 Mal passiert, habe der BA von der MVG erfahren.
Der BA fordert deshalb von der Stadt, die Parkplätze vor den Hausnummern 17 und 18 so anzuordnen, dass die PKW die Tram nicht mehr stören können. Also Längs- statt Quer-Parkplätze zu schaffen. Auch wenn dadurch einige Parkplätze wegfallen werden.
Barrierefreie Gehwege von Autos belagert
An der Ecke Sedanstraße und Metzstraße hatten parkende Autos ebenfalls ein Problem verursacht. Erst kürzlich waren hier die Gehwege aufwendig barrierefrei ausgebaut worden, der gewonnene Platz wurde aber schnell von Gehwegparkern und Lieferanten zweckentfremdet. Daran änderten auch vom BA beantragte Fahrradbügel nichts.
Das teils stundenlange Verparken der Gehwege sei kein Kavaliersdelikt, sagt Nina Reitz von der SPD im BA. "Es gefährdet nicht nur Kinder, sondern alle, für die der Gehweg eigentlich da ist."
Auch der "Kfz- und Radverkehr auf der Straße" werde gefährdet, ergänzt Fraktionschefin Lena Sterzer, "weil die Kreuzung teilweise überhaupt nicht mehr einzusehen ist."
Um die Gehwegparker endgültig fernzuhalten, beantragte das Stadtteilparlament deshalb im Oktober Poller oder Sitzblöcke – die nun, weit schneller als erwartet, bereits von der Stadt aufgestellt worden sind.