Toter im Glockenbachviertel: SEK im Einsatz

In einer Wohnung in der Holzstraße hat die Polizei am Mittwochvormittag einen toten Mann gefunden. Eigentlich wollten die Beamten dort illegale Waffen sicherstellen. Doch plötzlich knallte es.
von  tg
Einsatz der Rettungskräfte im Glockenbachviertel.
Einsatz der Rettungskräfte im Glockenbachviertel. © tg

München - Es sollte eine Routinekontrolle werden und hat sich zum Drama entwickelt: Heute morgen gegen 8.30 Uhr waren Mitarbeiter des Kreisverwaltungsreferats in der Holzstraße 51, um dort die Waffenerlaubnis eines Mannes zu prüfen. Der Mittdreißiger war Anfang 2013 aus dem Schützenverein ausgetreten, das KVR wollte nun routinemäßig seine Waffenerlaubnis prüfen.

Lesen Sie hier: SEK-Einsatz in der Holzstraße: Der Polizeibericht

Als der Mann auch nach nachdrücklichem Klopfen und Klingeln seine Tür nicht öffnete, rief das KVR die Polizei. Die brachte einen Schlüsseldienst mit. In dem Moment, als die Wohnungstür geöffnet werden sollte, hörten die Beamten „ein Zischen und einen Knall“, so Polizeisprecher Wolfgang Wenger. Daraufhin forderten die Beamten ein Spezialeinsatzkommando (SEK) an.

„Wir haben eine sehr stark verrauchte Wohnung aufgefunden“, sagt Wenger. Darin lag ein toter Mann mit „erheblichen Verletzungen“. Vermutlich der Ex-Sportschütze.

Nach AZ-Informationen hat sich der Mann in den Kopf geschossen. Vermutlich war das der Knall, den die Beamten gehört haben. Derzeit sind Einsätzekräfte noch vor Ort: Zwölf Feuerwehr-Wagen, Krankenwagen und mehrere Dutzend Polizisten. Sie haben laut Wenger auch schon „Substanzen“ in der Wohnung gefunden. Die werden untersucht.

Nach AZ-Informationen handelte es sich bei dem Mann wohl um einen Waffennarren. Schon auf den ersten Blick waren in der Wohnung zahlreiche Waffen zu sehen. Derzeit ist das Haus evakuiert. Eine technische Sondergruppe prüft, ob es noch explosive Stoffe im Haus gibt. Passanten und Autofahrer werden kontrolliert.

 

Unauffällig und immer allein

Jahrelang lebte der Mittdreißiger unauffällig in seiner Einzimmerwohnung in der Holzstraße. „Er war ruhig, anständig, manierlich“, sagt seine Vermieterin über ihn. Allerdings sei der Mann immer allein gewesen. "Nie waren Freunde oder ein Mädchen bei ihm", sagt die Vermieterin.

Die Frau hat ihr Büro neben der Wohnung des Mannes. Heute, als es aus der Wohnung rauchte und sich der Waffennarr das Leben nahm, war sie gerade auf dem Weg in ihr Büro. 

 

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