Tisch statt Tonne: Beim Essen das Klima retten

München - "Auch Du kannst das Klima retten, indem du aufisst, was eh schon da ist" - das ist das Motto der Community Kitchen in Neuperlach. Das Unternehmen ist eine von mehreren Initiativen in der Stadt, die Lebensmittel retten - und etwas daraus machen.
Im Lokal der Community Kitchen wird täglich außer Samstag ein warmer Mittagstisch, Kaffee und Kuchen angeboten. Außerdem wird Selbstgemachtes wie zum Beispiel Ratatouille im Glas zum Kauf angeboten und auch ein Catering-Angebot etwa für Unternehmen gibt es.
Lokal, Catering und Laden mit "gerettetem Essen"
Die Lebensmittel dafür sammelt das Team bei Erzeugern, Händlern oder weiterverarbeitenden Betrieben ein. Das sind schon mal 40 Tonnen pro Woche. Alles Produkte, die sonst weggeworfen würden, obwohl sie verzehrfähig sind. Alleine in München werfen die Privathaushalte täglich 165 Tonnen verzehrfähiges Essen in den Müll. Die Kitchen-Gründerinnen Günes Seyfarth und Judith Stiegelmayr sind gerade erst mit dem "Zu gut für die Tonne"-Bundespreis 2022 des Bundesministeriums für Ernährung ausgezeichnet worden.
Rescue-Boxen für den Privathaushalt
Ganze Container voll mit essbarerem Obst und Gemüse? Dieser Anblick auf dem Münchner Großmarkt war der Mitte 2020 der Anstoß für die Gründung des Vereins Grüne Tomaten Food Rescue. Der Verein kauft Ware mit kleinen Fehlern oder beschädigten Verpackungen vom Großhandel oder Erzeuger, nicht aus Supermärkten. Das Ganze funktioniert vor allem über sein Mitglieder-Modell, aktuell sind es über 300, und finanziert sich über den Verkauf seiner "Rescue-Boxen", auf die das gerettete Obst und Gemüse verteilt wird (Mitglieder 12 Euro, Nicht-Mitglieder 15 Euro). Je nach Ort oder Stadtteil wird an einem festen Tag der Woche ausgeliefert - in München, aber auch bis hinaus an den Tegernsee.
Im Laden im Werksviertel (Atelierstraße 4, donnerstags 10 bis 17 Uhr) kann man auch gerettete Lebensmittel kaufen. Samstags von 12 bis 15 Uhr wird dort außerdem, was übrig ist, kostenlos an Bedürftige verteilt.