Tierpark Hellabrunn will Preise erhöhen - Kritik aus dem Rathaus

Die Eintrittspreise sollen steigen. Doch im Rathaus wehren sich einige und fordern: Hellabrunn muss die Entscheidung vorerst zurückstellen.
Emily Engels
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Am 2. November musste der Tierpark Hellabrunn erneut seine Tore schließen.
Am 2. November musste der Tierpark Hellabrunn erneut seine Tore schließen. © Marc Müller/Tierpark Hellabrunn

München - Schon nach dem ersten Lockdown im Frühjahr hatte Tierpark-Chef Rasem Baban Alarm geschlagen. Wegen der Begrenzung auf maximal 2.185 Besucher pro Tag im Tierpark Hellabrunn verzeichnete er ein Minus von 35.000 Euro täglich. Im August durften wieder bis zu 8.740 Besucher täglich in den Tierpark. Doch jetzt ist der Zoo erneut vom Lockdown betroffen.

Wichtige Projekte wie eine neue Löwenanlage mussten wegen des Einnahme-Defizits schon nach hinten verschoben werden - und jetzt scheint Baban die Erhöhung der Ticketpreise als letzte Rettung vor einer Insolvenz zu sehen. Denn aus Rathaus-Kreisen bestätigt man der AZ auf Anfrage: Der Aufsichtsrat des Tierparks soll am Mittwoch eine mögliche Erhöhung der Eintrittspreise besprechen.

Preiserhöhung bei Tages- und Jahreskarten

Erwachsene sollen künftig für die Tageskarte 17 Euro (vorher: 15 Euro) zahlen. Kinder zahlen künftig einen Euro mehr (7 Euro). Die Jahreskarte wird zehn Euro teurer und soll dann 59 Euro kosten. Und die Familienkarte soll künftig sogar 118 statt 98 Euro kosten. Zumindest bis diese Eintrittskarte dann komplett abgeschafft wird.

Doch im Rathaus sind nicht alle begeistert von den angekündigten Preiserhöhungen. Aus der SPD-Fraktion heißt es, dass man die Preiserhöhungen kritisch sehe. "Gerade, wenn sie auch Familien und Menschen mit geringem Einkommen treffen", heißt es. Der Tierpark solle die Entscheidung vorerst zurückstellen.

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Das sehen auch die Grünen so. Hier heißt es, man halte es für sinnvoll, das Thema zunächst zu verschieben. Auch, weil der Tierpark aktuell ohnehin geschlossen sei. Der Tierpark selbst wollte sich auf Anfrage der AZ nicht zu der Ticketerhöhung äußern.

Mögliche Preiserhöhung hin oder her: Zumindest hat der Tierpark bekanntgegeben, dass alle bereits gekauften Jahreskarten automatisch verlängert werden. Und zwar um die Zeit der beiden Schließungen in diesem Jahr. Neuausstellungen und Verlängerungen von Jahreskarten sind während der Schließung jedoch bis auf weiteres nicht möglich.

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17 Kommentare
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  • Wolff am 11.11.2020 11:44 Uhr / Bewertung:

    Die eigentlich Frage ist doch, warum der Tierpark überhaupt geschlossen wurde.

    Im Wesentlichen ist das auch nichts anderes als ein Park und wer mir einreden will, dass die Infektionsgefahr hier wesentlich höher wäre als z. B. im überlaufenen Westpark am Wochenende, der spinnt einfach.

    Das Problem ist die innere Unlogik des Lockdowns, wo einfach gesagt wird, Freizeit ist pfui, alles dicht machen, damit sich die Leute auf den verbleibenden freien Gründflächen knubbeln können...

  • MichiK am 11.11.2020 13:27 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Wolff

    @Wolff
    Aber vergessen sie nicht die 75% ungeklärter Infektionen. Deswegen "Kontakte reduzieren, Kontakte reduzieren, Kontakte reduzieren" (natürlich mit erhobenem Zeigefinger, Herr MP) *Ironie aus*
    Komischerweise sperren wir die U- und S-Bahnen, die Trambahnen und die Busse nicht zu, wo viele Menschen keine 1,5 Meter Abstand einhalten können und sich in einem geschlossenen Raum oft länger als eine Viertelstunde aufhalten. Aber Einrichtungen schließen, die sich viel Mühe für Schutz- und Hygienekonzepte gemacht haben, teilweise viel Geld investiert haben und jetzt wieder mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauen müssen.
    Das wirkt jetzt mittlerweile alles so plan- und hilflos. Nur weil sie die Sommermonate nicht genutzt habe, um vernünftige Strategien zu entwickeln. Traurig, wenn man sich immer nur an der einen Maßnahme festklammert - "dann gibt's halt wieder einen lockdown". Aber so sind sie unsere Landesväter und -mütter: Streng und unflexibel - Nur Angst und Panik verbreiten ohne Zuversicht

  • Wolff am 12.11.2020 10:30 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von MichiK

    Nein, die vergeese ich nicht. Aber wenn die aus dem Tierpark kommen, dann auch von sämtlichen anderen Grünflächen, die jetzt wieder so schön frequentiert werden. Man hat alles geschlossen, wo Kontakte dokumentiert werden und alles anonyme läuft weiter. Warum ist das so? Weil die Gesundheitsämter mit der ach so wichtigen (aber was hat sie bisher gebracht und wie ist es dann überhaupt zu dem Anstieg gekommen ?!?) Nachverfolgung nicht nachkommen. Also reduziert man einfach die Kontaktinformationen! Super, oder? Die Leute sollen nur noch sagen können, ich war in der Arbeit, dann war ich spazieren, dann war ich zuhause (sosntige private Treffen gibt wahrscheinlich eh keiner zu). Da gibt's dann praktisch nichts nachzuverfolgen und ruckzukc sind die Gesundheitsämter entlastet. Das ist die Logik, das ist der Irrsinn, das ist strategisch ganz groß. Als ob wir z. B. nicht genug Arbeitslose hätten, die Nachverfolgung machen könnten...

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