Tierpark Hellabrunn: Braunbär-Dame Olga im Alter von 41 Jahren gestorben
Thalkirchen - Erst im März hatte der Münchner Tierpark Hellabrunn voller Freude verkündet: "Olga ist aufgewacht!", die betagte Braunbärin hatte ihre Winterruhe beendet und sich gut gelaunt und fit auf ihrer Anlage blicken lassen, zum Frühstück gab's ein frühlingshaftes Mahl aus Karotten, Gurken, Äpfeln und anderem gut verdaulichen Obst und Gemüse.
Gestern gab es wieder Nachrichten von Olga, nur leider sehr traurige. Die Braunbärin ist am Dienstagabend gestorben. Ein letzter ewiger Winterschlaf sozusagen.
Immerhin Olga hat ein stolzes Alter erreicht. Mit ihren 41 Jahren war sie einer der ältesten Braunbären, die jemals weltweit in menschlicher Obhut gepflegt wurden. In freier Wildbahn, so der Tierpark, werden Braunbären um die 20 Jahre alt. Entsprechend groß ist die Trauer im Zoo: "Olga war in Hellabrunn eine feste Institution", sagt Tierpark-Chef Rasem Baban.
Das Gehege wird umgebaut - und dann von Löwen bewohnt
Olga wurde im Winter 1976/77 in Russland geboren, seit Herbst 77 lebte sie in Hellabrunn, lange Jahre mit ihrem Gefährten Boris, der 2009 mit 32 Jahren starb.
Der Bären-Oma sei es in den letzten Wochen ihrem Alter entsprechend gut gegangen, heißt es aus dem Zoo, vor wenigen Tagen hatte sie aber einen Schwächeanfall. Am Dienstag verschlechterte sich ihr Allgemeinzustand, sie hatte starke Lähmungserscheinungen. Eine Kommission aus Tierpark-Direktion, Tierpflegern, Bereichsleitung, zoologischer Leitung und den Tierärztinnen entschied, die Bärin von ihren Beschwerden und ihrem Leiden zu erlösen.
Seit Jahren war im Tierpark klar, Olga soll in Ruhe ihren Lebensabend verbringen. Wenn die Bärin aber eines Tages stirbt, wird ihr Gehege umfunktioniert. Der Masterplan für den Tierpark-Umbau, der zurück zum Geo-Zoo-Konzept will, sieht an dieser Stelle den Parkteil "Afrika" vor. Wo die Bärin wohnte, werden mittelfristig Löwen einziehen. Wann der Umbau losgeht, sei aber noch unklar, sagt Zoo-Sprecherin Lisa Reininger. "Priorität hat jetzt erstmal das Mühlendorf".
Sicher ist, Braunbären wird es in Hellabrunn nicht mehr geben.
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