Tierklinik-Abriss: Ein Resterl bleibt
Einen Kleinsterfolg nennt Isabell Zacharias (SPD) den Kompromiss, den Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) den Altstadtfreunden angeboten hat. Nur der Bibliotheksbau und der Brunnen sowie das Pflaster zur Königinstraße hin sollen vom Nachkriegsensemble der Tierklinik übrig bleiben. In der Sitzung des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst im Landtag stimmten die versammelten Mitglieder gestern über eine erneute Prüfung des Raumkonzeptes ab – die CSU lehnte dies gegen die Stimmen von SPD, Grünen und Freien Wählern ab und folgte damit der Empfehlung von Spaenle.
„Der Mittelbau läuft in seiner Form der Nutzung für die Physikalische Fakultät, die auch Labors braucht, diametral entgegen“, argumentierte Robert Brannekämper (CSU). Zudem ginge mit dem Abriss auch eine Öffnung der Königinstraße zum Englischen Garten hin einher. Zacharias hielt dagegen: „Hier wurden namhafte Experten zu Rate gezogen. Und auch eine Physikalische Fakultät braucht Verwaltungsräume.“ Die Stadt München sei bei den Versuchen zur Erhaltung nicht genügend angehört worden.
Auch Michael Piazolo (Freie Wähler) mahnte, man dürfe die Denkmalwürdigkeit nicht einfach dem Nutzen opfern.
2012 kein Wort von Denkmalschutz?
Brannekämper spielte den Ball zurück und attestierte der Stadt München „eine erhebliche Mitschuld“. „Wenn man Denkmalschutz will, muss man entsprechende Planungsziele formulieren. In der Ausschreibung der Stadt stand 2012 kein Wort davon. Der Weg zurück ist unmöglich. Alles neu zu planen, wollen wir dem Physikalischen Institut nicht zumuten.“
Erhalten bleiben demnach nur der kleine „Bib-Bau“, der Brunnen und das Pflaster. Einzelne Elemente, wie Treppengeländer und Fenster könnten eventuell an anderer Stelle eingefügt werden.
AZ-Kommentar zum Tierklinik-Abriss: Prädikat erhaltenswert
Der gelbe Mittelbau muss weg.
