Tiere nicht geimpft: Illegaler Welpenhandel in Ramersdorf
Ramersdorf - Auf einem Onlineportal hat die 23-jährige Melanie die fünf kleinen Akita-Inu-Welpen entdeckt. Ein Züchter aus der Nähe der kroatischen Stadt Zadar bot die Hunde zum Kauf an. 1400 Euro wollte er für jeden Welpen haben, ein Schnäppchen. Seriöse Züchtern verlangen für die japanische Hunderasse 2.000 Euro und mehr.
Das Angebot klang interessant. Der Züchter behauptete in seinem Inserat, seine Tiere seien geimpft und würden über alle notwendigen Papiere verfügen.
Fünf Akita-Inu-Welpen suchen ein neuen Zuhause
Oft versuchen zwielichtige Händler, mit meist kranken Tieren und gefälschten Papieren ein Geschäft zu machen. Akita Inu sehen aus wie Huskys. Deshalb kommen sie bei uns zunehmend in Mode. Die Nachfrage steigt und damit auch der Preis. Dubiose Züchter nützen das aus. Erst im Mai waren in München zwei Männer aufgeflogen, die Akita Inu verkaufen wollten. Je Tier für 700 Euro (AZ berichtete). Die Münchnerin traute dem Angebot nicht. Melanie meldet sich bei dem kroatischen Züchter. Sie verabredeten ein Treffen für Samstagnachmittag in Ramersdorf. In der Charles-de-Gaulle-Straße erschien ein Ehepaar mit Kind. In ihrem Wagen hatten sie fünf Welpen. "Die Akita Inu sind erst neun Wochen alt“, sagt Judith Brettmeister, Sprecherin des Münchner Tierheims.
Hundebabys dürfen nach Deutschland aber erst eingeführt werden, wenn sie gegen Tollwut geimpft sind. Das ist erst mit 15 Wochen gewährleistet. Die Züchterfamilie hat damit gegen das Tierschutzgesetz verstoßen. Die Polizei ermittelt. Die Züchter mussten 400 Euro als Sicherheitsleistung hinterlegen.
Die Welpen kamen ins Tierheim. Dort bleiben sie so lange in Quarantäne, bis sicher ist, dass sie nicht krank sind. Zudem müssen sie gegen Tollwut geschützt sein. Erst wann das gewährleistet ist, dürfen die Hunde abgegeben werden.
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