Thomas-Wimmer-Ring: Die Wunderbäume vom Isartor

Der Sendlinger-Tor-Platz wird kräftig umgebaut, künftig sollen den Platz prächtige Bäume zieren. Das will der Bund Naturschutz nicht recht glauben. Über der Tiefgarage am Thomas-Wimmer-Ring können "bestenfalls Büsche" wachsen, lästert der BN.
München - Im Frühling kommen die Bäume weg, dann folgen drei Jahre Dreck und Lärm, eine Zwölf-Meter-Baugrube und 50 bis 150 Laster, die täglich anfahren. Das nervt die Anwohner an der künftigen Tiefgarage am Thomas-Wimmer-Ring schon genug (AZ berichtete).
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Jetzt setzt der Bund Naturschutz (BN) noch einen drauf – und äußert mit einer Grafik Zweifel darüber, dass über der Garage so prächtigen Bäume wachsen werden, wie versprochen wird. Hübsch ironisch, natürlich.
Revolutionäre wurzellose Bäume
"Wegweisend" seien die Pläne, lästert Martin Hänsel, Vizechef beim Münchner BN. "Bisher hinterließ der Bau von Tiefgaragen oft baumlose Ödnis. Wir sind erleichtert, dass hier mit wurzellosen Bäumen ein neuer Weg eingeschlagen wird."
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Ahornbäume etwa bräuchten eine sechs bis acht Meter tiefe Erdschicht, geplant seien eineinhalb Meter: "Da werden bestenfalls Büsche wachsen, die bei Trockenheit eingehen." Der Projektentwickler indes kontert: Spitzahorne seien Herzwurzler: "Die passen sich an", und kämen damit zurecht.