Themenreicher internationaler Bürgerdialog

NSA-Überwachung, Euro, Wohnungsnot in München – diese Themen standen im Vordergrund des internationalen Bürgerdialogs „Jetzt rede ich" im Stephanszentrum.
von  AZ
Freuten sich gemeinsam über einen gelungenen internationalen Bürgerdialog (v. l.): Meryem Celik (IDIZEM), CSU-Bundestagskandidat Wolfgang Stefinger, Bezirkstagsvizepräsidentin Friederike Steinberger, Landtagsabgeordneter Markus Blume und Mehmed Celik (IDIZEM).
Freuten sich gemeinsam über einen gelungenen internationalen Bürgerdialog (v. l.): Meryem Celik (IDIZEM), CSU-Bundestagskandidat Wolfgang Stefinger, Bezirkstagsvizepräsidentin Friederike Steinberger, Landtagsabgeordneter Markus Blume und Mehmed Celik (IDIZEM). © Büro MdL Blume

Neuperlach - Eingeladen hatten Landtagsabgeordneter Markus Blume, Bezirkstagsvizepräsidentin Friederike Steinberger und CSU-Bundestagskandidat Wolfgang Stefinger gemeinsam mit dem Interkulturellen Dialog-zentrum IDIZEM e.V.

Unter dem Motto „Chancen für alle" waren speziell Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund ins Stephanszentrum eingeladen. Dabei zeigte sich, dass, wie Markus Blume es formulierte, „wir unabhängig von der Herkunft vor Ort alle dieselben Themen haben, die uns bewegen“.

Gegründet wurde IDIZEM 2001 von türkischen Studenten und Akademikern. Seither engagiert sich der Verein auf sechs verschiedenen Plattformen für den Dialog der Kulturen und Religionen. Dabei sucht IDIZEM regelmäßig auch das Gespräch mit Politikern, wie Mehmed Celik als Leiter der Plattform für interkulturellen Dialog eingangs erklärte.

Aufbauend auf dieser Tradition und in Anlehnung an die bekannten Bürgerdialoge von Markus Blume entstand die Idee eines internationalen Bürgerdialogs. Im Vordergrund stehen sollten dort ganz bewusst nicht die typischen Integrationsdebatten, sondern Themen aus dem Alltag.

Das gelang: Knapp zwei Stunden dauerte die Diskussion zwischen Gästen und Politikern. Zur Sprache kamen beinahe alle tagesaktuellen Themen, aber auch manche Grundsatzfrage. Die Spionage der amerikanischen Geheimdienste, das Vertrauen in soziale Netzwerke, der ungerechtfertigte Rückgang von universitären Lehrveranstaltungen nach dem Wegfall der Studiengebühren und die finanzpolitische Stabilität Europas waren Teil der Themenvielfalt.

Ganz deutlich wurde aber, wie genau die Gäste Entwicklungen vor Ort in ihrem Viertel beobachten und wie hoch ihr Interesse daran ist. Die hohen Mietpreise in München treiben sie um und das mitunter sehr verzerrte Image Neuperlachs ärgert sie.

Um so dankbarer waren sie für die Möglichkeit des Dialogs und stellten auch sehr persönliche Fragen nach der Motivation der Politiker. Fast genau um 21.08 Uhr, dem Zeitpunkt des Sonnenuntergangs an diesem Tag, endete die Diskussion und man fand sich zum gemeinsamen Iftar-Essen, dem täglichen Fastenbrechen im Ramadan, zusammen.

Dort vertiefte man viele persönliche Gespräche und war sich einig, den guten Kontakt zu halten. Markus Blume äußerte anschließend begeistert: „Ich freue mich über das enorme Interesse und die herzliche Offenheit, mit der wir uns hier gegenseitig begegnet sind. Das ist gelebte Integration.“

 

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