Thalkirchen-Obersendling wächst rapide

Gewerbeflächen werden zu Wohnvierteln. Deshalb muss auch die Infrastruktur des Bezirks ausgebaut werden.
von  Sophie Anfang
Eine der grünen Ecken des Bezirks: die Floßlände
Eine der grünen Ecken des Bezirks: die Floßlände © Petra Schramek

Thalkirchen - Der Isarstrand in Thalkirchen, das schicke Solln, aber auch die ausgedehnten Gewerbeflächen in Obersendling: Der 19. Stadtbezirk vereint ein breites Spektrum unterschiedlicher Viertel. Das Gesicht des Bezirks wird sich in Zukunft noch einmal drastisch verändern. Denn einstige Wirtschaftszentren weichen für neuen Wohnungen – die Bevölkerung wird um 24,6 Prozent zunehmen.

Knapp 115 000 Menschen werden bis zum Jahr 2030 in Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln leben. Damit wird der 19. Stadtbezirk nach Ramersdorf-Perlach der bevölkerungsreichste der Stadt sein.

„Unser Stadtviertel befindet sich in einem Strukturwandel“, sagt die Vizevorsitzende des örtlichen Bezirksausschusses, Micky Wenngatz (SPD).

Grund dafür sind die vielen Neubaugebiete. Das Siemensgelände, das das Bild des Viertels jahrzehntelang prägte, wird 5900 neuen Wohneinheiten weichen. 2020 soll der größte Teil davon bereits fertig sein. Auf dem Campus-Süd Gelände werden rund 1300 Wohnungen gebaut, das ehemalige Siemens-Hochhaus inklusive. Dazu kommen 1150 neue Wohnungen auf dem ehemaligen Eon-Gelände.

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Bei alledem müsse man daran denken, dass die Infrastruktur angepasst wird, gibt Wenngatz zu Bedenken. Sie denkt dabei an die Tram-Westtangente oder eine Taktverdichtung bei der U-Bahn: „Da wird man diskutieren müssen.“

Gesprächsbedarf gibt es auch bei den Schulen. Die könnten aus allen Nähten platzen: Der bislang älteste Stadtbezirk (Durchschnittsalter: 43,7 Jahre) wird deutlich jünger. 2030 wird das Durchschnittsalter im Bezirk nur noch 42,9 betragen. Micky Wenngatz freut es, dass künftig mehr junge Familien in den Stadtsüden ziehen: „So kommen wir wieder zu einer besseren Durchmischung. Und junge Menschen beleben natürlich ein Viertel.“

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