Kommentar

Tempo 30 in der Augustenstraße: Nicht verplempern

Der Vize-Chefredakteur Thomas Müller über Optimierungsversuche einer Straße.
von  Thomas Müller

Maxvorstadt - Als optimistischer Mensch sehe ich ja stets das Positive. Auf die Optimierungsversuche in der Augustenstraße gemünzt: Na, wenigstens wird keine Fußgängerzone draus. Sicherlich, ein bisserl überspitzt.

Dennoch darf festgehalten werden, dass die Augustenstraße eine der sehr, sehr wenigen noch einigermaßen funktionierenden Einkaufsstraßen in München ist. Mit einem bunten Mix aus Läden (sogar noch Fachhandel!), Gastro, Handwerk und Kultur. Und einem unglaublichen Gewusel von Menschen, die auf zwei Beinen, zwei oder vier Rädern unterwegs sind. So etwas nennt man übrigens Großstadt. Und, ja, mit einem Radl-Kinderanhänger oder Lastenradl oder Pkw wird's da schon mal saueng.

Tempo 30? Gute Idee!

Aktuell wird dem "Chaos" in dieser Straße mit gegenseitiger Rücksichtnahme begegnet. Ich weiß das, ich bin da nämlich sehr oft. Jetzt hier generell Tempo 30 zu verhängen? Gute Idee! Es entspricht hier ohnehin längst der Realität.

Rund 70 Parkplätze zu opfern, ist aber mehr als bloß albern. Erledigungen mit dem (zunehmend umweltfreundlich betriebenen) Auto werden halt auch getätigt. Weil nicht jeder noch so jung oder gesund ist, dass er mit dem Radl, Kinderanhänger oder Lastenradl rumkurvt. Wenn Stadt und BA das Potenzial der Augustenstraße hervorheben, sollten sie darauf achten, es zu erhalten - und nicht blind zu verplempern.

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