Süddeutsche Zeitung prüft Auszug aus Hochhaus

Bogenhausen - Seit zehn Jahren berichtet die Redaktion der "Süddeutschen Zeitung" aus ihrem repräsentativen Sitz an der Hultschiner Straße. Schon vor dem Umzug ins weithin sichtbare Hochhaus im Jahr 2008 verkaufte der Süddeutsche Verlag das Gebäude und mietete sich für 15 Jahre ein.
Nicht allzu viel Zeit also, bis der Vertrag ausläuft. Vielleicht ist das ein Grund dafür, dass der Süddeutsche Verlag, der zur Südwestdeutschen Medienholding (SWMH) gehört, nun den Bau eines eigenen Verlagsgebäudes erwägt. Die Bogenhauser Bezirksausschuss-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne) bestätigt der AZ entsprechende Überlegungen. Sie sei an einem zweistufigen Wettbewerbsverfahren für den möglichen Neubau beteiligt.
Bürgerentscheid stutzte das Hochhaus damals
Pilz-Strasser sagt: "Sie wollen den Parkplatz bei der Druckerei gegenüber des 'SZ'-Hauses bebauen. Sie zahlen viel Miete, und die Kommunikations-Strukturen in den Redaktionsräumen sind wohl nicht optimal. Nun erwägt man zu bauen." Ein zweistufiger Wettbewerb sei vorgesehen, etliche schon vorliegende Entwürfe sollten weiterentwickelt werden. "Ich hatte den Eindruck, wenn es reizvolle Vorschläge der Architekten gibt und das finanzierbar ist, will man es realisieren. Eine Entscheidung für einen der Entwürfe gibt es nicht, der Neubau ist eine Option."
Die SWMH nahm am Montag auf AZ-Anfrage nicht Stellung zu den Plänen. Das "SZ"-Haus an der Hultschiner Straße war 2008 eröffnet worden. Geplant war es eigentlich mit 145 Metern Höhe, wurde aber nach dem Hochhaus-Bürgerentscheid der Münchner auf knapp 100 Meter gestutzt. Architekt Oliver Kühn lobte damals besonders die schrägen, hohen Scheiben, die je nach Sonneneinstrahlung "wie Diamanten funkeln".
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