Streit um Neubau-Projekt
Wegen der geplanten Bebauung an der Colmdorfstraße gibt es Differenzen zwischen Stadt und Teilen der Anwohner. Der Förderverein 1000 Jahre Urkunde Aubing e.V. ist alarmiert.
Aubing - Der Förderverein 1000 Jahre Urkunde Aubing hat bei der Bürgerversammlung des 22. Stadtbezirks am 25. Juni beantragt, für das Neubaugebiet an der Colmdorfstraße eine gegliederte, transparente Baustruktur, die sich besser in die Umgebung einfügt und zu erwartende soziale Probleme vermeidet, vorzusehen.
Dabei wurde eigens darauf hingewiesen, dass die Planung durch Einbeziehung von Elementen etwa des zweiten Wettbewerbspreises spürbar verbessert werden könnte.
In seiner Antwort teilt nun das Referat für Stadtplanung und Bauordnung mit, dass der Inhalt des Antrags bereits in den Erörterungsveranstaltungen am 8. April "in Form von Wortmeldungen und schriftlichen Stellungnahmen der Bürgerinnen und Bürger vorgetragen und diskutiert" wurde.
Entsprechend, so die Antwort weiter, "werden alle Stellungnahmen einschließlich Ihrer Anträge geprüft und im laufenden Verfahren berücksichtigt sowie dem Stadtrat im Rahmen des Billigungsbeschlusses voraussichtlich im Sommer 2014 zur endgültigen Entscheidung vorgelegt."
Zum aktuellen Zeitpunkt könnten keine konkreten Antworten gegeben werden, da der Entscheidung des Stadtrats nicht vorgegriffen werden dürfe.
"Dies klingt sehr danach, dass die Stadtverwaltung trotz der pointiert vorgetragenen Bedenken gegen die Massivbebauung an der Colmdorfstraße und einem einstimmigen Aufruf, die Planung grundsätzlich zu überdenken, entschlossen ist, den bereits ,vorgekochten' Kurs so lange durchzuziehen, bis den Bürgern im 22. Stadtbezirk der Rechtsweg versperrt ist", argwöhnt der Verein.
Man frage sich als engagierter Bürger schon, wozu dann überhaupt noch Bürgerversammlungen gut sein sollen, wenn im Hintergrund die Bürokraten grundsätzliche Entscheidungen bereits festgezurrt hätten, bevor man den Bürger überhaupt - und vielleicht nur noch als Feigenblatt - höre oder, weil die Spielregeln es erforderten, hören müsse.
Der Förderverein wiederholt deshalb seine Forderung, "trotz einer bereits erfolgten Wettbewerbsentscheidung über die Bebauung der Colmdorfstraße die vielstimmige Kritik der Bürger vor Ort nicht beiseite zu wischen, sondern die Planung im Sinne einer zukunftsfähigen, nicht nur von Investoren gesteuerten Lösung zu modifizieren".